Kruzifix aus Holz mit "Wetterkasten",
also Dach und drachenförmige Rückwand. Unter dem Kreuz eine aus Holz
geschnitzte Madonna, darunter ein Blumenkasten und ein gepflegtes
Pflanzenfeld mit Hecken und Blumen.
Doppelkreuz mit Blitzableiter auf 651 m Höhe
47.713, 9.862
Weithin sichtbar und auf einer Höhe von
651 m vermutlich das höchstgelegene Wegzeichen im Bereich der
Kirchengemeinde Deuchelried liegt das "Doppelkreuz" zwischen Käferhofen
und der L 320 auf der Höhe des Betriebsgeländes der Hymer
Leichtmetallbau GmbH & Co. Vom Kreuz aus in Blickrichtung Westen
ist das Gelände der Firma Hymer Leichtmetallbau zu sehen. Das Kreuz
selbst hat eine Höhe von vermutlich mehr als 3 Metern. Am Längsbalken
ist ein weiteres kleineres Kreuz angebracht, das in einem
"Wetterkasten" etwas geschützt ist. Der Christuskorpus dieses Kreuzes
ist goldfarben. Am Fuße des Kreuzes ist eine Tafel angebracht, die
nähere Informationen vermittelt. So wurde wohl das kleinere Kreuz von
Familie Roland Bader im Jahre 2005 gestiftet. Das "Gipfelkreuz" steht
wohl schon seit dem 23. April 1987, wie das Datum ganz oben vermuten
lässt. Der Grund, auf dem das Kreuz steht, gehört wohl der Familie Paul
Zeh, die hier als "Goldbergbesitzer" bezeichnet wird.
Eine nicht immer anzutreffende Besonderheit ist der Blitzableiter, der
auf der Spitze des Langsbalkens angebracht ist. An dieser exponierten
Stelle gewiss aber durchaus im besten Sinne des Wortes "angebracht".
Kreuz mit einst landwirtschaftlich genutztem Fass im Hintergrund
47.714, 9.863
Das Kreuz an der Straße in einer Kurve
von Käferhofen Richtung L 320 ist eines der typischen Wegkreuze, die
vielfach Ende des 19. Jahrhunderts aufgestellt wurden und aus den
Katalogen der Eisenhüttenwerke bestellt werden konnten (so etwa aus dem
Eisenschmelzwerk Wilhelmshütte in Schussenried oder aus den Fürstlich
Hohenzollerschen Hüttenwerken im Laucherthal oder auch aus dem
bayrischen Raum). Das hier vorgestellte Kreuz stammt wohl aus dem Jahr
1872. Es steht auf einem Sockel (Material wohl Rorschacher Sandstein),
in den das Jahr 1872 eingeritzt ist und noch schwach zu erkennen ist.
Auch die Aufschrift "Im Kreutze ist Heil" ist noch zu erahnen,
wenngleich nicht mehr eindeutig zu erkennen. Ob in katholisch gepräften
Oberschwaben die Häufigkeit von gusseisernen Wegkreuzen auch als
Reaktion auf die politischen Umstände (Deutsches Reich oder schon
früher Eingliederung des württembergischen Allgäus in das Königreich
Württemberg oder gar als Reaktion auf den von Bischmarck initiierten
"Kulturkampf") zu verstehen sind, kann nur erahnt werden. Gut möglich
ist eben auch, dass die mittlerweile mögliche vielfache Herstellung von
langfristig beständigen Metallkreuzen die Bauern angehalten haben, ihre
Fluren unter den besonderen Schutz und Segen Gottes zu stellen.
Vermutlich wurden vor dieser Zeit aber schon Holzkreuze aufgestellt,
die allerdings weniger lang wetterbeständig blieben.
Kreuz bei Schwaderberg
47.713, 9.869
Ein ebenfalls gusseisernes Kreuz,
allerdings ohne Ornamentik ist bei Schwaderberg aufgestellt. Der
Christkuskorpus ist ebenfalls goldfarben und in der Form identisch dem
des Kreuzes an der Straße von Käferhofen zur L 320 (vgl. Fußstellung,
Lendentuch, Haltung des Kopfes, der ansonsten meistens nach rechts
geneigt ist und nicht wie an diesen beiden Kreuzen nach links oben
ausgerichtet ist). Der Sockel ist ein Naturstein mit der Aufschrift
"Gott segne unsere Fluren" und wurde im Jahr 1932 aufgestellt.
Elisabethenbildstock am Waldrand bei Köhlberg
47.702, 9.861
Im Elisabethbildstock am Waldrand, etwa 150 Meter von der Straße nach Köhlberg entfernt, steht
eine farbig gefasste Figur der hl. Elisabeth von Thüringen. (* 1207 in
Nordungarn, + 17. November 1231 im Alter von 24 Jahren in Marburg). Die
heilige Elisabeth war die Gemahlin von Ludwig (Hochzeit im Jahr 1221),
dem Landgrafen von Thüringen (seit 1217). Nach dessen Tod ging sie 1227
als Terziarin des Dritten Ordens des hl. Franziskus nach Marburg, wo
sie ein Hospital gründete und sich der Krankenpflege widmete (Quelle:
Otto Wimmer, Kennzeichen und Attribute der Heiligen, Innsbruck 2015,
Seite 116). Die Rosen, die fast immer der hl. Elisabeth als Attribut
beigegeben werden, gehen auf das so genannte "Rosenwunder" zurück.
Elisabeth soll sich schon früh und später als Gemahlin desLandgrafen
um Arme und Kranke gekümmert haben. Als sie dann eines Tages einmal
mehr den Armen einen Korb mit Broten zukommen lassen wollte, öffnete
der Landgraf ihr Gemahl den Korb, fand allerdings in diesem nicht das
Brot, sondern nur Rosen. Die Mildtätigkeit der Elisabeth war am Hofe
nicht gerne gesehen, zudem entfremdete sie sich zusehends dem höfischen
Leben und wandte sich immer stärker ihrem, heute würde man sagen,
sozialen Engagement zu. Nach dem Tod ihres Gemahls wurde Elisabeth
zunächst mit ihren drei Kindern des Hofes verwiesen. Erst später wurde
ihr das ihr zustehende Witwenvermögen zuerkannt, das sie für die
Stiftung eiens Spitals einbrachte, in dem sie bis zu ihrem Tode selbst
im Dienst an den Kranken und Siechen mitwirkte (Quelle: Erhard Gorys,
Lexikon der Heiligen, dtv-Verlag München 1997, Seite 100 bis 102).
Der Bildstock selbst wurde, wie ich von einem Nachbarn erfahren konnte,
in Erinnerung an den tragischen Unglücksfall eines Bauern
namens Franz Hofer aufgestellt. Dieser wurde beim Ausbringen von Gülle
getötet, als sein Güllefass auf noch durch Reifglätte rutschigen und
abschüssigem Gelände abrutschte und den Traktor mit sich riss.
Vermutlich überschlug sich dieser dann, als das Gespann noch in die
Unebenheit einer Mulde geriet, und verletzte dabei den Bauer im Oktober
des Jahres 1961
tödlich. Zu dieser Zeit war seine Ehefrau Hermine Hofer mit dem dritten
Kind guter Hoffnung. Der Junge, der 1962 zur Welt kam, wurde auf den
Namen seines Vaters Franz getauft. Die erste Tochter der seinerzeit
noch jungen Bauersfamiie wurde auf den Namen Elisabeth getauft. Aus
diesem Grunde wurde der Bildstock der heiligen Elisabeth von Thüringen
geweiht. Frau Hermine Hofer, eine gewiss sehr gläubige Frau, hat so
ihren verstorbenen Ehemann der Fürbitte der heiligen Elisabeth in ganz
besonderer Weise anempfohlen.
Eine wahrlich bewegende Geschichte, mit der dieser Bildstock verbunden
ist. So ist der Bildstock nicht nur Erinnerung an ein tragisches
Unglück, sondern auch Ausdruck unerschütterlicher Hoffnung und tiefen
Gottvertrauens.
An dieser Stelle möchte ich auch ganz herzlich der Schwiegertochter von
Frau Hermine Hofer danken, die mir diese Auskünfte gab und so die
Geschichte des Elisabethen-Bildstocks erhellte. Vergelt's Gott!
Flurkreuz bei Zimmerberg
47.701, 9.898
Vermutlich liegt das Flurkreuz aus
schwarz poliertem (vermutlich Kunststein) schon außerhalb der Grenzen
der Kirchengemeinde Deuchelried und gehört schon nach Ratzenried.
Dennoch soll es hier als ein Beispiel der Kombination von
(Kunst-)Stein-Kreuz und einem Christuskorpus aus Metall aufgeführt
sein. Auch dieses Kreuz wurde im Bewusstsein, dass wir - trotz aller
Technik und allen Wissens - nicht alles im Griff haben können, sondern
auch auf den Segen Gottes angewiesen sind. "Gott segne unsere Fluren".
Schmiedekreuz in Sportplatznähe am Alois-Leuchte-Weg (Dorfrand Richtung Wolfaz)
47.689, 9.858