Ölberg Gebrazhofen, schlafender Petrus
ÖLBERGE IN OBERSCHWABEN


Einstmals gab es in nahezu jeder Kirche oder auf dem Friedhof oder eben in einer Andachtsstätte wie in Ravensburg oder Wolketsweiler und in Ummendorf einen Ölberg. Dort wurde Jesus im Garten Getsemani gezeigt, wie er, nach dem letzten Abendmahl mit seinen Jüngern, die bekannten Worte sprach, die mittlerweile längst zu einem so genannten "geflügelten Wort" wurden: "Abba, Vater, alles ist dir möglich" und weiter: "Nimm diesen Kelch von mir!" (Mk 14, 36) oder, wie in einer anderen Übersetzung: "Lass diesen Kelch an mir vorübergehen". Markus berichtet, dass Jesus diesen Gebetsruf mit gleichem Wortlaut gar zwei Mal sprach. Im Lukasevangelium lautet der Gebetsruf Jesu: "Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen." (Lk 22, 42) Lukas schildert die Situation im Garten Getsemani sehr drastisch. So berichtet er, dass Jesus, nachdem ihm ein Engel vom Himmel erschien und ihn stärkte, noch inständiger in seiner Angst betete und weiter: "... und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte." (Lk 22, 44) Von Matthäus sind gleich zwei Gebetsanrufe von Jesus überliefert: "Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst." (Mt 26, 39) Etwas später, nachdem er die ihn begleitenden Jünger schlafend angetroffen hatte, ging Jesus noch einmal weg und betete: "Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille." (Mt 26, 42)
Im Johannes-Evangelium ist keine Getsemani-Szene überliefert. Vielmehr wird hier nach den Abschiedsreden Jesu die Verhaftung Jesu und der Verrat des Judas in einem Garten, der "auf der anderen Seite des Baches Kidron" liegt, geschildert (Joh 18, 1).

Getreu der Überlieferung wird die Ölbergszene, besser vielleicht das Gebet Jesu im Garten Getsemani, stets mit dem betenden Jesus, vielmals mit einem Kelch, gemäß dem "Kelchwort Jesu" und eigentlich immer mit den drei Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes (so bei Markus benannt), also den beiden Söhnen des Zebedäus (so im Matthäusevangelium festgehalten) dargestellt.
Nachfolgend werden einige Ölberge im Bild vorgestellt. Per Klick auf die Ortsnamen sollten die Darstellungen gezeigt werden, zuweilen sind auch kurze Erläuterungen angefügt.




  AITRACH, Fürst-Erich-Kapelle 

ALTSHAUSEN      
BEUREN, Isny

             AMTZELL
        BAD SAULGAU, an der Kreuzkapelle

BAD SAULGAU, an der Stadtpfarrkirche       
BAD SCHUSSENRIED     

     BAD WALDSEE           BAINDT     

BAUSTETTEN       BERKHEIM 

          BIBERACH      CHRISTAZHOFEN

          EBENWEILER     ELLWANGEN

EHINGEN a. d. Donau

             GEBRAZHOFEN       FRONHOFEN          FRIESENHOFEN

HASLACH (ROT AN DER ROT)            KIRCHEN bei Ehingen

   LAUPHEIM         LEUPOLZ
                                  
        MENELZHOFEN          MERAZHOFEN

                     MOLPERTSHAUS         NIEDERWANGEN          

                   RAVENSBURG         RENHARDSWEILER

        RINGSCHNAIT        ROHRDORF

ROT AN DER ROT
    ROTTWEIL    SPAICHINGEN

   SULMINGEN     TREHERZ

            UMMENDORF       UNTERZEIL

WEINGARTEN     WINTERSTETTENSTADT

     
    WOLKETSWEILER  
                                                                                                                                                                                                                                                                                  
Per Klick auf die Koordinaten (unter den Ortsnamen) öffnet sich Google Maps.
Dort wird der Standort der Ölberge angegeben (Toleranz ca. 50 m).
Auf Google Maps kann auch eine Route zum Wegzeichen aufgerufen werden.



  AMTZELL, Seelsorgeeinheit Oberes Achtal, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölberg auf dem Friedhof
47.707, 9.748

Der Amtzeller Ölberg ist ein wahrlich imposanter, weil schon sehr alt. Mittlerweile liegt dieser hinter Glas, um ihn vor Unbilden des Wetters oder vor Zerstörung zu bewahren. Der schon sehr alte Ölberg zeigt im linken Hintergrund schon die Soldaten mit Judas, die Jesus gefangen nehmen. Rechts, also dort, wo Petrus sein Haupt im Schlaf anlehnt, sieht man den originalen Ölbergfels mit Bäumen, Wasser und allerlei Getier. Auf beziehungsweise hinter diesem Felsen ist der Engel mit Kelch zu sehen.  Beide Elemente der Ölbergsszene geben dieser quasi einen Rahmen. Die Ölberggruppe von Amtzell wurde im späten 15. Jahrhundert vom "Meister der Tonarbeiten in Amtzell und Rohrdorf" geschaffen. Von ihm ist auch die Darstellung des Todes Mariens im nördlichen Seitenschiff der Pfarrkirche von Amtzell. Diesem namentlich unbekannten "Meister der Tonarbeiten von Amtzell und Rohrdorf" wird auch die Ölbergszene in Rohrdorf, wie der Name schon sagt, und die Menelzhofener Ölberggruppe zugeschrieben. Zudem wird vermutet, dass auch Werke in Altshausen, Waltenhofen am Forggensee, Kempten und Obergünsburg aus seiner Werkstatt stammen.
Nachdem Darstellungen hinter Glas nur schwer zu fotografieren sind (vgl. das Gesamtbild), musste ein kleiner Trick angewandt werden, um wenigstens Teile des Ölbergs einigermaßen ins Bild zu bringen. So habe ich einfach das iPhone auf die Glasscheibe gelegt und den Auslöser gedrückt. Zudem sind die Bilder bei unterschiedlichen Belichtungssituationen (Tageslicht und Licht im Ölberg) aufgenommen.
Quelle: Tobias Schuhmacher, Terrakotta - Schätze aus dem 15. Jahrhundert, Artikel in der Schwäbischen Zeitung, Lokalausgabe Leutkirch, 21.07.2018, Seite 19

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  RAVENSBURG, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölberg in der Andachtsstätte Schwarzwäldele
47.781, 9.621

Noch vor der ersten Station des Ravensburger Kreuzwegs ist unterirdisch eine Ölbergszene zu finden. Die Figuren sind von dem bekannten Ravensburger Schnitzer Theodor Schnell, dem Älteren (* 1836, + 1909), der sie in den Jahren 1886 bis 1889 gemacht hat. Die Zuordnung zu den Jüngern, die Jesus in den Garten Getsemani begleitet haben, kann relativ "einfach" vorgenommen werden. Die einzelne Figur stellt Petrus dar (Kennzeichen: grauer Bart, Stirnlocke), die beiden anderen Jünger, die nebeneinander liegen, sind Johannes, der Lieblingsjünger Jesu (Kennzeichen: stets mit grünem Untergewand und bartlos) und Jakobus (als zweiter Sohn des Zebedäus). Auch die Ravensburger Ölbergszene zeigt einen Engel mit Kelch.

Ölberg Ravensburg Ölberg Ravensburg Ölberg Ravensburg Ölberg Ravensburg



  WOLKETSWEILER, Kirchengemeinde Horgenzell, Seelsorgeeinheit Zocklerland, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölbergszene in der Andachtsstätte Föhrenbühl
47.783, 9.497

Die Figuren des Ölbergs in der Andachtsstätte Föhrenbühl in Wolketsweiler sind von Moriz Schlachter (* 1852, + 1931), dem mit Theodor Schnell wohl kongenialen Ravensburger Bildschnitzer des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Die Anordung ist der Ravensburger Ölbergszene vergleichbar. Schlachter hat dem Petrus noch ein Schwert in die Hand gelegt. Mit einem Schwert soll Simon Petrus dem Malchus, Diener des Hohepriesters das rechte Ohr abgehauen haben (vgl. Joh 18, 10). Die anderen Evangelisten berichten übereinstimmend, dass "einer von ihnen" ein Schwert dabei gehabt hätte und damit dem Diener des Hohepriesters (ohne Namensnennung) ein bzw., nach Lukas, "das rechte Ohr" abschlug.
Moriz Schlachter erhielt 1898 für die fünf Figuren der Ölberggruppe aus dem Jahr 1897 insgesamt 500 Mark, die Muttergottesstatue für die Lourdesgrotte in Wolketsweiler kostete im Jahr 1886 335,50 Mark, die sitzende Jesusfigur ("Ecce Homo") fertigte er im Jahre 1905 für 170 Mark*. Von Moriz Schlachter ist neben den Figuren in der Wolketsweiler Andachtsstätte auch die Ölberggruppe von Molpertshaus. Zudem wird ihm die Weihnachtskrippe in der Ravensburger Liebfrauenkirche zugeschrieben. Schlachter hat in der Ravensburger Kirche St. Jodok auch eine Ölberg-Darstellung in Stein über dem Südportal im Jahre 1904 gefertigt.*
Wie bei fast allen Ölbergszenen betet Jesus vor einem aufragenden Felsen, oftmals schwebt ihm gegenüber ein Engel (mit Kelch). Die schlafenden Jünger sind meistens, wie auch in Wolketsweiler so angeordnet, dass Petrus alleine liegt, die Brüder (Donnersöhne) Johannes und Jakobus aber ganz nahe beieinander liegen oder sitzen. Johannes ist dabei stets bartlos und, wenn gefasst, mit grünem Untergewand dargestellt. Petrus ist nicht nur an seiner "Alleinlage", sondern fast immer an der Stirnlocke zu erkennen. In Wolketsweiler hat er, wie oben erwähnt, ja noch das Schwert in der Hand.
In der Interpretation der Szene wird immer auf die Spannung zwischen den  schlafenden Jüngern Jesu und dem sorgenvollen Blick des betenden Jesu hingewiesen. Ihm gegenüber zeigt der mit mädchenhaften Zügen dargestellte Engel einen als zuversichtlich, gar tröstend zu interpretierenden Gesichtsausdruck.
Nur noch schemenhaft ist im Hintergrund der Szenerie die Silhouette Jerusalems und rechts eine Mondsichel zu erkennen.
Wie bereits angedeutet, ist die Ölberggruppe erst im Jahre 1897 in der Andachtsstätte Föhrenbühl aufgebaut worden. Die Lourdesgrotte stammt schon aus dem Jahre 1886. Später kamen noch andere sakrale Kleindenkmale, wie etwa die Kreuzwegstationen, die ebenfalls Moriz Schlachter zugeschrieben werden, hinzu.
* Diese und einige andere Informationen sind dem Buch "Kleinode 6. - Sakrale Kleinode aus dem Landkreis Ravensburg", Herausgeber: Kreissparkasse Ravensburg, Seite 62f entnommen. Autor des Textes "Die Ölberggruppe von Wolketsweiler/Horgenzell" ist Ralf Reiter.

Ölberg Wolketsweiler Ölberg Wolketsweiler Ölberg Wolketsweiler Ölberg Wolketsweiler Ölberg Wolketsweiler



  MOLPERTSHAUS, Seelsorgeeinheit Oberes Achtal, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölbergkapelle mit Grab Christi bei der Kirche
47.871, 9.806

Die Ölbergkapelle in Molpertshaus ist unmittelbar rechts neben dem Hauptportal der Molpertshauser Pfarrkirche St. Katharina. Neben dem Gebet Jesu im Garten Getsemani und den schlafenden Jüngern, die von Bildhauer Moriz Schlachter aus Ravensburg im Jahr 1912  gearbeitet wurden, ist, zumeist durch einen Vorhang verdeckt, ein Heiliges Grab Christi zu sehen. Dieses entstand um das Jahr 1700 und wurde völlig überarbeitet. Das Grab ist 155 cm lang und wurde von Pfarrer Pater Stefan Wiest, der von 1793 bis 1799 in Molpertshaus war, aus Rot an der Rot nach Molpertshaus gebracht
Quelle: 200 Jahre Kirchengemeinde Molpertshaus 1803 bis 2003, herausgegeben von der Kirchengemeinde Molpertshaus, 2003, Seite 55

Ölbergkapelle Molpertshaus mit Grab Christi Ölbergkapelle Molpertshaus mit Grab ChristiÖlbergkapelle Molpertshaus mit Grab Christi Ölbergkapelle Molpertshaus mit Grab Christi Ölbergkapelle Molpertshaus mit Grab Christi Ölbergkapelle Molpertshaus mit Grab Christi Ölbergkapelle Molpertshaus mit Grab Christi Ölbergkapelle Molpertshaus mit Grab Christi 



  MENELZHOFEN, Seelsorgeeinheit Isny, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölberggruppe am Eingang zur Pfarrkirche
47.728, 10.016

"Über ein kunst- und kulturhistorisches Kleinod", so schreibt Tobias Schuhmacher in der Schwäbischen Zeitung, Lokalausgabe Leutkirch am 20.07.2019, verfüge die Kirchengemeinde Menelzhofen ab 22. Juli 2018. Dieses Kleinod ist allerdings schon deutlich älter, und schon viel länger im Besitz der Kirchengemeinde, als es die Jahreszahl der Lokalzeitung zum Ausdruck bringt. Allerdings ist mit dem Datum die aufwändige und künstlerisch anspruchsvolle Renovierung der Ölberggruppe bzw. der Ölbergszene und des Grabes Christi abgeschlossen worden. Um diese Renovierung haben sich vornehmlich Kirchenpfleger Josef Sontheim und Künstler Hermann Scharpf verdient gemacht. Mit ihnen haben Werner Schneider (Maurer- und Putzarbeiten), Freddy Schuchmann (Eisenrahmen), Susanne Wolf (Verglasung), Annette Zappe und Manfred Scharpf (Beratung und Farbfassung), Ruth Welte (Malerarbeiten), Klaus Schmid (Beleuchtung) und Heide Tröger (Restaurierung des Grabchristus) an der Restaurierung mitgewirkt. Zahllose ehrenamtlich geleistete Stunden hat dabei der in Menelzhofen lebende Künstler Dr. Hermann Scharpf quasi dem Dorf Menelzhofen gestiftet, auch aus Dankbarkeit darüber, dass er schon 34 Jahre in Menelzhofen "dankbar und glücklich bei freundlichen und friedlichen Menschen lebe!".
Die ursprünglich farbig gefassten Terrakottaskulpturen der Ölberggruppe selbst sind aus dem späten 15. Jahrhundert und wurden wohl von dem "Meister der Tonwerke von Amtzell und Rohrdorf" geschaffen. Von ihm seien auch die Ölberg- und Marientod-Gruppen in Rohrdorf und Amtzell. Zudem soll er in Altshausen, Waltenhofen am Forggensee, Kempten und Obergünzburg gearbeitet haben. In der Nische unter der Ölberggruppe ist ein Grabchristus zu sehen, den Josef Zodel aus Willerazhofen im Jahre 1887 geschaffen hat.
Eine große Herausforderung bei der Restaurierung der Ölbergszene war die Rekonstruktion des an belegbare Vorlagen des 15. Jahrhunderts anlehenden Geländemodells. Dort, wo bis 2017 die Ölberggruppe ihren Platz hatte, wurde völlig auf eine Gelände verzichtet. Ein Rekonstruktionsprotokoll zur Neuafustellung der Menelzhofener Ölberggruppe kann per Klick auf nachfolgenden Schriftzug angesehen werden: REKONSTRUKTIONSPROTOKOLL ÖLBERGGRUPPE MENELZHOFEN
Literatur: Tobias Schuhmacher, Schwäbische Zeitung, Lokalausgabe Leutkirch, 21.07.2018, Seite 19
Leider konnten auch in Menelzhofen nur einigermaßen ordentliche (Teil-)Fotos gemacht werden, weil das Glas eben ansonsten zu allzu sichtbaren Verspiegelungen geführt hätte und vermutlich auch den Fotografen als weiteren, zwar nicht schlafenden, sondern fotografierenden Jünger ins Bild gebracht hätte...

Ölbergszene und Grab Christi Menelzhofen, gespiegelt Jesus in der Ölbergszene Menelzhofen Jesus in der Ölbergszene Menelzhofen Jakobus in der Ölberggruppe Menelzhofen Johannes in der Ölberggruppe Menelzhofen Petrus in der Ölberggruppe Menelzhofen Petrus in der Ölberggruppe Menelzhofen Jünger in der Ölberggruppe Menelzhofen
Füße des Grabchristus Menelzhofen Kopf des Grabchristus Menelzhofen



  GEBRAZHOFEN, Seelsorgeeinheit St. Gallus - Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölberg in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
47.787, 9.956

In einer circa 1,50 m hohen und 1 m breiten Nische an der Südwand der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Gebrazhofen ist ein Ölberg mit den klassischen Ölbergfiguren und dem Verräter Judas, der mit zwei Soldaten im Hintergrund zu sehen ist. Judas trägt schon den Beutel mit den 30 Silbermünzen in der rechten Hand. Vorne liegt, wie fast immer mit der Stirnlocke, Petrus. Darüber, das Kinn stützend, gekleidet im stets grünen Gewand, der jugendliche und deshalb bartlos dargestellte, Johannes. Rechts, hinter Jesus wird der Bruder des Johannes, Jakobus dargestellt. Auffallend ist, dass der in anderen Ölbergszenen dargestellte Engel mit dem Kelch fehlt. Wer die Ölberggruppe geschaffen hat, wird an dieser Stelle nachgereicht. Der Künstler des Ölbergs in der Nische ist nicht bekannt. Das Werk ist allerdings ziemlich eindeutig der Gotik zuzuordnen und somit wohl aus dem 15. Jhd. (evtl. wenige Jahre nach der Neueinweihung der Kirche im Jahr 1421, also um 1430 als auch das Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes (vgl. Foto) in die Kirche kam).

Ölberg in der Pfarrkirche Gebrazhofen Ölberg in der Pfarrkirche Gebrazhofen Ölberg in der Pfarrkirche Gebrazhofen Ölberg in der Pfarrkirche Gebrazhofen Ölberg in der Pfarrkirche Gebrazhofen Ölberg in der Pfarrkirche Gebrazhofen gotische Pietà in der Gebrazhofener Pfarrkiche


  UMMENDORF, Seelsorgeeinheit Heimat Bischof Sproll, Dekanat Biberach, Ölberggrotte an der Andachtsstätte Kreuzberg
48.064, 9.836

Der Kreuzberg Ummendorf ist gewiss eine ganz besonders sehenswerte Anlage im Oberland. Neben einem Kreuzweg, der nicht nur wegen der Stationen und Stationsbilder, sondern auch wegen der Gesamtanlage beeindruckend ist, sind mehrere Grotten, Kreuze und Heiligenfiguren auf dem Kreuzberg vereint. Quasi bekrönt wird dieser mit der in den Jahren 2012/2013 neu erbauten Kapelle. Die Einweihung hat Weihbischof Dr. Johannes Kreidler im September 2012 vorgenommen.
Die Ölberggrotte selbst wird in Ummendorf als die "Todesangst-Christi-Grotte" bezeichnet und versteht sich als Nachbildung der "Agoniagrotte" am Fuße des Jerusalemer Ölbergs. Die Christusfigur wurde aus Lindenholz von Gabriel Lämmle (* 1851, + 1925) aus Laupheim gefertigt. Die anderen Figuren sind Nachbildungen. Noch im Aufsatz von Johannes Lutz aus Ummendorf mit dem Titel "Pfarrer Dr. Engelbert Hofele (1836-1902). - Ein Lebensbild" werden auch die Figuren des Engels und die Figurengruppe der Apostel Petrus, Johannes und Jakobus dem Laupheimer Bildhauer Lämmle zugeschrieben.
Die Homepage www.kreuzberg-ummendorf.de gibt an, dass für die Grotte teilweise römische Ziegelsteine verwendet worden seien, die in einem nahen Römerbad gefunden wurden. Dieses Römerbad wurde 1880 in Ummendorf ausgegraben. Aus den Unterlagen ist zu entnehmen, dass die Ölberggrotte in den Jahren zwischen 1881 und 1892 erbaut wurde.
Näheres zum Künstler gibt es auf dieser Website bei den Ausführungen zum Ummendorfer Kreuzweg oder unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Gabriel_L%C3%A4mmle, entnommen am 05.11.2021 und: https://www.museum-riedlingen.de/museum/museumsgeschichten/der-bildhauer-gabriel-laemmle-wohnte-in-riedlingen/ entnommen am 05.11.2021
Quellen: https://www.kreuzberg-ummendorf.de/kreuzberg-anlage/%C3%B6lberggrotte/, 04.11.2021
Johannes Lutz, Pfarrer Dr. Engelbert Hofele (1836-1902), entnommen: http://www.gfh-biberach.de/Hefte/BC-Heimatkundliche-Bl%C3%A4tter-f%C3%BCr-den-Kreis-Biberach/J25H1S37.pdf, 04.11.2021

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Grablege Jesu am Kreuzberg Ummendorf
48.065, 9.835

Nachdem bei mehreren Ölbergen, die ich finden konnte, zuweilen auch eine Grablege Jesu mit einer Figur des Leichnams Jesu zu finden ist, wird an dieser Stelle die Grablege Jesu in Ummendorf mit zwei Fotos quasi "angehängt".

Ummendorf, Grablege Jesu Ummendorf, Grablege Jesu



  RENHARDSWEILER, Seelsorgeeinheit St. Johannes Baptist Bad Saulgau, Dekanat Biberach, Ölberg auf dem Friedhof
48.005, 9.569

Mag sein, dass die Frage etwas unangemessen erscheint. Und dennoch, irgendwie ist diese doch ganz interessant. Also, was hat Renhardsweiler mit Stuttgart, Berlin, Brunei, Moskau, Riad, Dubai und Dschidda gemeinsam? Genau, in all diesen Orten sind bedeutende Bauwerke von Architekt Georg Kieferle (*1929, + 2021), der erst vor kurzem verstarb. Nun ist die offene Ölbergkapelle in Renhardsweiler zugegebenermaßen etwas kleiner als der Sultanspalast von Brunei oder der Fernsehturm von Riad. Die Architektur ist allerdings, ebenso wie die Figuren, beeindruckend ästhetisch. Die Ölbergkapelle auf dem Friedhof von Renhardsweiler hat der aus dem benachbarten Steinenbronnen stammende Kieferle im Jahr 1956 geplant und ausgeführt, wobei Maurermeister Josef Wiedmann wohl die meisten handwerklichen Arbeiten übernommen hat. Im Nachgang hat Kieferle die Ölberggruppe dem Gedenken seiner Eltern, die im Jahre 1960 verstarben, gewidmet. Gerade die offene Kapelle selbst, die in sich mehrfach gerundet ist, ist außergewöhnlich für einen Friedhof im ländlichen Raum. Das geschwungene Band endet in einem kleinen "Glockenstuhl", wo eine offensichtlich in Bronze gegossene Glocke hängt. Die Ölberggruppe selbst beeindruckt durch die Anordnung der Figuren. Dabei zieht der Engel vielleicht sogar die meisten Blicke auf sich. Zum einen zeigt dieser Jesus den Kelch, der eben nicht an Jesus vorübergehen wird, zum anderen weist der Himmelsbote mit nach oben zeigendem Finger darauf, wohin Jesus Christus zurückkehrt, nämlich zur "Rechten Gottes, des Vaters".
Auf der linken Seite liegen vor dem Ölberg einige Priestergräber. Unter anderem ist dort der Geistliche Rat Anton Birkenmayer beerdigt. Er war von 1949 bis 1987 Pfarrer in Renhardsweiler. Gebürtig ist Josef Anton Birkenmayer aus Roßberg, Kirchengemeinde Molpertshaus. Er, der im Geburtsjahr von Georg Kieferle am 16. März 1929 zum Priester geweiht wurde, war also beim Bau der Ölbergkapelle Pfarrer in Renhardsweiler. Warum ich dies anmerke? Nun ja, der "Webmaster" dieser Website ist derzeit (2021) Schriftführer im Kirchengemeinderat der Kirchengemeinde St. Katharina Molpertshaus, also in der Heimatpfarrei des langjährigen Seelsorgers von Renhardsweiler.
Am Rande sei noch darauf hingewiesen, dass es sich bei dem "Kelch", den Jesus trinken muss, um einen "Taumelkelch" handelt. Dieser benebelt die Sinne und wird auch als Symbol für den Zorn Gottes bzw. das Gericht Gottes gedeutet.

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  TREHERZ, Seelsorgeeinheit Aitrachtal, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölberggruppe auf dem Friedhof, zugleich Denkmal für die gefallenen und vermissten Soldaten
47.933, 10.044

Der Ölberg in der Kirchengemeinde St. Johannes Baptist in der Seelsorgeeinheit Aitrachtal, Dekanat Allgäu-Oberschwaben liegt auf dem Friedhof, der der Ortschaft vorgelagert ist. Der Ölberg erfüllt dabei gleich zwei Funktionen. Zum einen erinnert dieser an das Leid Jesu Christi, das mit dem Gebet im Garten Getsemani nach dem Letzten Abendmahl seinen Anfang nahm. Zugleich ist der Ölberg der Ort des Gedenkens an die gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege, die es in Treherz zu beklagen gab. Nähere Auskünfte über den Ölberg konnten bisher nicht ergründet werden. Nachdem ich allerdings den Ölberg von Leupolz gesehen habe und fotografieren konnte, kann angenommen werden, dass auch der Treherzer Ölberg von Josef Schilt aus Kißlegg stammt. Dies ist tatsächlich so, wie aus einer Beilage zum Amtsblatt der Gemeinde Aitrach vom August 2014 zu ersehen ist. Dort heißt es nämlich, dass "nach langer Verzögerung in Treherz lt. Pfarrchronik am 27. Oktober (1918) die Einweihung des Oelberges als Ehrendenkmal f. unsere gefallenen Helden vollzogen werden" konnte. Eine ausführliche Beschreibung und Würdigung des Denkmals soll dann am 22. November 1918 im "Allgäuer Volksfreund" veröffentlicht worden sein. Zum Vergleich der Ölberge kann die Leupolzer Ölbergszene, die ebenfalls im räumlichen Zusammenhang mit dem Denkmal für die Gefallenen der Weltkriege steht, per Klick auf nachfolgenden Schriftzug betrachtet werden. ÖLBERGSZENE LEUPOLZ
Quelle: https://www.aitrach.de/files/content/Downloads/Download%20Aktuelles/Heimatbeilagen/Heimatbeilage%20August%202014.pdf, 03.01.2022
Link: Künstlerblatt Josef Schilt

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  WINTERSTETTENSTADT, Seelsorgeeinheit Riß-Federbachtal, Dekanat Biberach, Ortsausgang Richtung Oberessendorf, Gasse "Am Ölberg"
48.004, 9.746

Die Ölbergkapelle von Winterstettenstadt bildet quasi den Ausgangspunkt des Kreuzwegs, der zur 14-Nothelfer-Kapelle führt. Die Kapelle ist ein massiver Rundbau, der um 1900 entstand. In der Kapelle selbst sind zwei Figuren, nämlich der betende Jesus und ein schwebender Engel, der Jesus den Kelch zeigt. Die Figuren sind, der Zeit gemäß, im Nazarener-Stil gearbeitet. Aus der Redaktion des "Winterstetters", der monatlich in Winterstettenstadt herauskommt, habe ich erfahren, dass die Ölbergkapelle 1892 erbaut wurde (Maurermeister Diebold, die auch die Nothelferkapelle gebaut haben soll). Die Figuren sind von Bildschnitzer Peter Paul Metz (* 1830, + 1912) aus Gebrazhofen

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  LAUPHEIM, Dekanat Biberach, Ölbergkapelle bei St. Leonhard beim alten Friedhof
48.236, 9.881

Die Ölbergkapelle bei St. Leonhard Laupheim ist, wie der umliegenden Kreuzweg auch, ein Werk von Gabriel Lämmle (*1851 in Laupheim, + 1925 in Neufra bei Riedlingen), die dieser in den Jahren 1880/1881 geschaffen hat. Lämmle hat zu dieser Zeit selbstständig in Ravensburg im Umfeld der bedeutenden Bildhauer Moriz Schlachter und Theodor Schnell gearbeitet. Werke von ihm sind in zahlreichen Kirchen bzw. Orten im Umfeld von Laupheim anzutreffen. Er hat sich schon im Alter von 18 Jahren an der Akademie der Bildenden Künste in München eingeschrieben, wo er bei Josef Knabl die Klasse für christliche Plastik besuchte. An der Münchner Akademie haben zahlreiche bedeutende Künstler studiert, so etwa auch Moriz Schlachter oder die Maler Paul Klee, Wassily Kandinsky und Franz Defregger, um nur einige zu nennen. Der Laupheimer Ölberg wurde in den Jahren 1878/79 mit der Aufschüttung des Hügels und dem Bau der neoromaischen Kapelle begonnen. Am 7. Februar 1881 sind die Figuren Lämmles, dem ein "eminentes Talent", aber auch eine prägende Lebensfreude und ein offensichtlich knitzer Humor beschieden wurde, schon in der Kapelle aufgestellt. Die kunsthistorische Einordnung der Figuren der Ölbergkapelle bewegt sich zwischen Neoklassizismus, dem  die Gesichter zugeordnet werden und dem Stil des  Neobarock der weitfallenden, gestauchten Gewänder. Gabriel Lämmle werden auch die Kreuzwegstationen des Kreuzbergs Ummendorf und die dortige Figur des betenden Jesus am Ölberg zugeschrieben.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gabriel_L%C3%A4mmle, entnommen am 18.11.2021
http://www.gfh-biberach.de/Hefte/BC-Heimatkundliche-Bl%C3%A4tter-f%C3%BCr-den-Kreis-Biberach/J22H1S27.pdf, entnommen am 18.11.2021

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MERAZHOFEN, Seelsorgeeinheit St. Gallus - Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, ein Ölberg, der eigentlich gar keiner ist
47.755, 9.949

An der Pfarrkirche von Merazhofen ist ganz links neben dem Haupteingang ein Hinweisschild auf den "Ölberg" von Merazhofen auf der Rückseite der Kirche angebracht. Nun wird auf dem Hinweisschild der Schriftzug Ölberg ja schon in Anführungsstrichen  geschrieben, was durch das Foto auch irgendwie bestätigt wird. Der Ölberg von Merazhofen ist nämlich gar kein eigentlicher Ölberg. Vielmehr ist die Figurengruppe aus einem "Heiland an der Saul" oder Geißelheiland und zwei Soldaten, einer davon deutlich schlafend, dargestellt. So ist anzunehmen, dass an der Stelle, wo der Ölberg sein sollte (was übrigens durch die Schriftzüge am Zugang zu der Andachtsstätte noch bestärkt wird), die entsprechenden Figuren entweder entwendet oder eben weggeschafft wurden und durch eine Figur des "Heilands an der Saul" und zwei Soldaten, die vermutlich einstmals neben einem Auferstandenen, der wahrscheinlich in der ursprünglichen Zusammensetzung mit den Soldaten einem Grab entstiegen ist, ersetzt worden. Ob die Merazhofer diesen Hinweis für die zahlreichen Besucher der Kirche und des Friedhofs, auf dem der vielfach verehrte Segenspfarrer vom Allgäu, Augustinus Hieber (* 1886, + 1968) begraben liegt, "augenzwinkernd" angebracht haben oder wirklich ganz ernst meinen, entzieht sich meiner Kenntnis. Mit dem Ölberg haben die Merazhofener nämlich so etwas wie ein "Komplettangebot" an Andachtsmöglichkeiten (Kreuzweg, Lourdesgrotte, Arma-Christi-Kreuz, Denkmal für gefallene und vermisste Soldaten, Priestergrab mit zahlreichen Votivtafeln auf dem Friedhof).
Übrigens ist der Geißelheiland ein Werk des Schülers von Joseph Gabriel Mayer (* 1808 in Gebrazhofen, + 1883 in München), nämlich von Peter Paul Metz aus Gebrazhofen.

Merazhofen, "Ölberg Kapelle" Merazhofen, "Ölberg Kapelle" Merazhofen, "Ölberg Kapelle" Merazhofen, "Ölberg Kapelle" Merazhofen, "Ölberg Kapelle" Merazhofen, "Ölberg Kapelle", Schriftzug Merazhofen, "Ölberg Kapelle", Schriftzug



SULMINGEN, Seelsorgeeinheit Maselheim, Dekanat Biberach,
Ölberg an der Kirche St. Dionysius Areopagita
48.155, 9.870

Der mit Glas geschützte, großzügig angelegte Ölberg in Sulmingen, an der Friedhofsseite der Kirche
angebaut, zeigt neben der klassischen Ölbergsszene mit Jesus, einem eher kleinen Engel mit Kelch, den drei Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes, an der Rückwand ein Gemälde mit dem Panorama von Jerusalem. Von dort kommt der Verräter Judas mit einer Reihe von Soldaten.
Die Ölbergszene ist vermutlich schon ziemlich alt. Entstehungszeit dürfte Ende des 15. / Anfang des 16. Jahrhunderts sein, als nach den Kreuzzügen und der Einnahme Konstantinopels durch die Osmanen im Jahre 1453 der Zugang zu den Originalplätzen der Passion Jesu weitgehend verwehrt war. Auf diesem Hintergrund wurde versucht, zunächst den Ölberg, später auch den Kreuzweg Jesu quasi vor Ort zu "verorten". So entstanden gerade in dieser Zeit zahllose Ölbergszenen. Eine zweite Hochphase der Ölbergdarstellungen war die Zeit um 1900, als viele Ölbergszenen im Nazarenerstil oder im Zuge des Historismus entstanden.
Die Sulminger Ölbergszene ist, wie es einstmals und auch heute noch vielfach feststellbar ist, auf dem Friedhof zu finden. Ob die Ölbergszene allerdings immer schon an dieser Stelle aufgestellt war, ist eher unwahrscheinlich, da die Szene in einem Anbau zu finden ist, der vermutlich erst später an die Kirche angebaut wurde. Die Kirche selbst wurde im Jahre 1765 neu erbaut, der Turm ist allerdings romanischen Ursprungs, sodass der Neubau gewiss am Ort der Vorgängerkirche erfolgte.
Gesichert ist jedenfalls, dass die Ölbergszene im Jahre 2007 durch die Restaurierungswerkstätte Meinrad Kopp aus Emerkingen restauriert und vermutlich auch neu gefasst wurde.
Die Fotos sind etwas bearbeitet, weil das Fotografieren durch die Glasscheibe einigermaßen kompliziert war, zumal die Lichtverhältnisse zum Zeitpunkt der Aufnahmen nicht optimal waren (8. Dezember 2021).

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BAINDT - Dekanat Allgäu-Oberschwaben,
Ölberg am Haupteingang zur Pfarrkirche St. Johannes Baptist

47.843, 9.664

Die kleine Ölbergszene in Baindt umfasst nur den betenden Jesus, der vor einem von einer Wolke umhüllten Kelch kniet. Der Kelch steht bekanntermaßen für das Leid, das Jesus bevorsteht, von dem er weiß, das er ahnt und das er, ganz menschlich, gerne an sich vorübergehen lassen möchte. In der Bibel wird deutlich, dass er diese Bitte an Gott, seinen Vater richtet.

Baindt, Ölberg Baindt, Ölberg Baindt, Ölberg Baindt, Ölberg Baindt, Ölberg Baindt, Ölberg Baindt, Ölberg



LEUPOLZ, Seelsorgeeinheit Wangen im Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölberg auf dem Friedhof
47.751, 9.822

Den Leupolzer Ölberg hat der aus Kißlegg stammende Bildhauer Josef (manchmal auch Joseph geschrieben) Schilt geschaffen und im April 1902 in Leupolz "abgeliefert", wie es in einer Leupolzer Chronik steht. Darin wird der Ölberg zurecht als eine "künstlerische Schöpfung" gewürdigt. Die Figuren, so heißt es weiter, sind aus einem Stück im Zeitraum von einem "vollen halben Jahr" heraus gearbeitet worden. Schließlich, so ist im "Argenboten" vom 2. April 1902, den die Chronik zitiert, zu lesen: "Die Pfarrei Leupolz ist zu der neuen Zierde zu beglückwünschen, welche von edelmütiger Hand gestiftet ist". Josef Schilt war offensichtlich eine etwas schillernde Person. Er wurde am 25. Oktober 1862 in Kißlegg geboren. Die Bildhauerkunst erlernte er bei Meistern in Isny, Gebrazhofen und Tettnang, Später arbeitete er in Stuttgart und München, wo er sich auch an der "königlich bayrischen Academie der bildenden Künste" einschrieb. In Augsburg leitete er sieben Jahre lang eine Bildhauerei, drei Jahre lang lebte er in Freiburg im Breisgau. Danach kehrte er, der Liebe wegen, wie es im Amtsblatt "Der Kißlegger" auf Seite 13 steht, wieder in die Heimat zurück. Schilt starb am 27. Januar 1939. Arbeiten von ihm sind in Kirchen und Kapellen in Wolfegg, eben in Leupolz, Immenried (Pietà), Zaisenhofen (Figuren Josef und Franz Xaver), Merazhofen (Figur Hl. Franziskus) und etwas weiter weg in Unterdrackenstein (bei Göppingen), aber auch in Polen, Portugal und gar Brasilien zu finden. In Kißlegg selbst sind die einstmals am hinteren Eingang der Kirche aufgestellte Ölbergszene, ein heiliger Antonius und die Gottvater-Figur auf dem Hochaltar von ihm verblieben. Der Kißlegger Ortsheimatpfleger Heinz Linder hat sich intensiv mit Leben und Werk Schilts beschäftigt und sogar im Keller des Neuen Schlosses in Kißlegg aus Ton gefertigte Entwürfe für Kreuzwegstationen von Josef Schilt gefunden. Den entsprechenden Kreuzweg selbst gibt es in der Kirche St. Martin in Wangen und in Reichenbach (polnisch Dzierznoiów) in Polen.
Quellen: Chronik Kirchengemeinde Leupolz
Der Kißlegger, Amtsblatt der Gemeinde Kißlegg, 10. Oktober 2021, Seite 13
Schwäbische Zeitung vom 10.10.2021, Artikel "Schilt ist kein vergessener Künstler mehr" von Vera Stiller
Link: Künstlerblatt Josef Schilt

Ölberg Leupolz, auf dem Friedhof Ölberg Leupolz, auf dem Friedhof Ölberg Leupolz, auf dem Friedhof  Ölberg Leupolz, auf dem Friedhof Ölberg Leupolz, auf dem Friedhof Ölberg Leupolz Ölberg Leupolz, auf dem Friedhof



NIEDERWANGEN - Seelsorgeeinheit Wangen im Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölberg auf der Südseite der Kirche
47.672, 9.800

Der Ölberg von Niederwangen befindet sich auf der dem Friedhof zugewandten Südseite der Kirche St. Andreas in Niederwangen. Es kann angenommen werden, dass der Ölberg schon in der Gotik geschaffen wurde. Unter anderem legt der dreiteilige Strahlenkranz Jesu diese Vermutung nahe. Der Name des Künstlers ist mir bis dato (Januar 2022) nicht bekannt. Allerdings wird es, insbesondere in Anbetracht der wenig ausgeprägten Gesichtszüge der Jünger Jesu, wohl eher ein unbekannter Künstler gewesen sein, der die Figurengruppe schuf. Die Gesichtszüge lassen gar vermuten, dass es sich um bäuerliche Kunst handelt, ohne dass diese nocht weniger geschätzt werden soll. Letztlich bedeutsam ist bei aller Kunst und Kunstkritik das, was die Darstellung für die Menschen bedeutsam macht.
Im Band "Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Kreises Wangen", bearb. von Adolf Schahl, Werner von Matthey, Peter Strieder und Georg Sigmund Graf Adelmann von Adelmannsfelden, Stuttgart 1954, wird der Niederwangener Ölberg auf Seite 245 folgendermaßen beschrieben: "Ölberg auf hohem gemauertem Sockel südlich am Choransatz. Skulpturen bäuerlich gotisierend 18. Jahrh., überdeckt von welscher Kupferblechhaube auf Holzstützen (1824 auf ehemaligem Beinhaus errichtet).
Vielfach sind die Ölberge auf den Friedhöfen zu finden, vornehmlich dann, wenn die Friedhöfe noch unmittelbar bei den Kirchen angelegt sind. Gewiss ist dabei der Ölberg mit der Bitte Jesu, dieser Kelch möge doch an ihm vorübergehen, als Trost für die Trauernden gedacht. Selbst Jesus, der Sohn Gottes, musste den irdischen Tod sterben, bevor er zur Auferstehung kam. Immer wieder verwundert es allerdings, dass gerade die katholische Kultur der Ölberge, Feld- und Wegkreuze und der Kreuzwege viel mehr auf das Leiden und den Tod Jesu verweisen, als auf die Auferstehung. Vermutlich liegt dies auch daran, dass eher wenige Künstler sich trauten, die Auferstehung Jesu darzustellen. Bekannt sind uns Darstellungen, wie Jesus aus dem Sarg, dessen Deckel weggeschoben wurde, mit Siegeszeichen quasi über dem Grab schwebt, vielfach abgebildet mit Soldaten, die zu seinen Füßen liegen. Diese Darstellungen sind allerdings vornehmlich gotisch. In späteren Kunstepochen sind Auferstehungsdarstellungen tatsächlich eher selten.

Ölberg Niederwangen Ölberg Niederwangen Ölberg Niederwangen Ölberg Niederwangen Ölberg Niederwangen Ölberg Niederwangen, Johannes und Jakobus Ölberg Niederwangen, Petrus




BIBERACH an der Riß, Dekanat Biberach, Ölberg bei der Stadthalle
 48.097, 9.786

An einem zunächst ungewöhnlichen Ort steht der Biberacher Ölberg, der an der Straße bei der Stadthalle zu finden ist. Der Ölberg hat, wie es der Geschichtstafel zu entnehmen ist, eine lange Geschichte. Wie bei fast allen Ölbergen zeigt auch dieser die drei schlafenden Jünger, den betenden Jesus und den Engel mit dem Kelch. Auffallend ist die Bemalung der Ölberggrotte, die den herannahenden Judas mit dem Beutel mit den 30 Silberlingen zeigt. Judas wird von Soldaten begleitet. Noch mehr ins Auge sticht die Szene mit den beiden Putten, die schon das Kreuz tragen, an dem Jesus hängen wird. Der Ölberg ist sehr gut gepflegt und offensichtlich in dem vergitterten Bildstock auch gut gegen die Witterung geschützt.
Der Geschichtstafel nach steht der Ölberg wohl noch immer in der Nähe seines ursprünglichen Ortes. Der erste Ölberg wurde nämlich an der Straße zu der im Jahre 1531 zerstörten Leonhardskapelle erbaut. Später, im Jahre 1615 wurde dort dann das Kapuzinerkloster errichtet. Der erste Ölberg wurde wohl auch schon 1531 zerstört, ein zweiter entstand an derselben Stelle wohl mit dem Bau des Kapuzinerklosters im Jahre 1615. Dieser wurde immer wieder renoviert. Zuletzt wurde der Ölberg beim Bau der Stadthalle beschädigt, aber dann doch wieder aufgebaut.
Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle Biberach, Ölberg bei der Stadthalle



CHRISTAZHOFEN, Seelsorgeeinheit Argenbühl, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölberg im südlichen Teil des Friedhofs
47.723, 9.963

Bei der sehenswerten Pfarrkirche St. Mauritius Christazhofen liegt auch der Friedhof, der in mehreren "Terrassen" angelegt ist. Die Terrasse, die am tiefsten liegt, weist eine Ölbergkapelle auf, die eine stattliche Figurengruppe Jesu mit dem Engel zeigt. Die Jünger, die Jesus am Berg Gethsemani begleitet haben, sind nicht abgebildet. Wie einer Tafel an der Ölbergkapelle zu entnehmen ist, handelt es sich um eine neugotische Figurengruppe. Die Kapelle selbst wurde in den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts gebaut. Man kann vermuten, dass die Figurengruppe aus der Bildhauerwerkstatt Metz in Gebrazhofen oder aus einer der Ravensburger Bildhauerwerkstätten des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, also Moriz Schlachter oder Theodorf Schnell stammen.
Ein Vergleich mit der Altarplastik "Christus reicht Betha die Hl. Kommunion" in der Pfarrkiche St. Peter Bad Waldsee - Reute (siehe Fotos) legt nahe, dass die Christazhofer Ölbergszene tatsächlich von Peter Paul Metz (* 11.08.1830 in Gebrazhofen, + 24.12.1912 ebenda) stammt. Die Reutener Plastik ist gar signiert. Die Gestaltung der Haare und des Barts Jesu kommen zwar den Jesusdarstellungen mehrerer Bildhauer des 19./20 Jahrhunderts in unserer Raumschaft, also mit Moriz Schlachter, Theodor Schnell, Gabriel Lämmle oder Josef Schilt sehr nahe, dennoch lässt sich, auch aufgrund der räumlichen Nähe zu Gebrazhofen und aufgrund der Tatsache, dass Peter Paul Metz in Christazhofen gearbeitet hat, mit großer Sicherheit annehmen, dass die Christazhofer Ölbergszene tatsächlich von Metz, einem Schüler des Gründers der Mayer'schen Hofkunstanstalt in München, nämlich Josef Gabriel Mayer, stammt. Nun konnte ich aber zwischenzeitlich (Mitte März 2022) per Telefongespräch mit dem ehemaligen Ortsvorsteher und Kirchenmaler Herbert Mayer aus Gebrazhofen erfahren, dass die Christazhofer Ölberggruppe tatsächlich von einem Schüler von Peter Paul Metz stammt. Dennoch bleibt die auffallende Ähnlichkeit mit der Plastik in Reute. Offensichtlich hat der Schüler von Metz, also der, der die Christazhofer Ölberggruppe machte, viel von seinem Meister gelernt.

Christazhofen, Ölberg Christazhofen, Ölberg Christazhofen, Ölberg Christazhofen, Ölberg Christazhofen, Ölberg Christazhofen, Ölberg

Hier also die Vergleichsfotos aus der Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul Reute
, Seelsorgeeinheit Bad Waldsee

Christus reicht Betha die Hl. Kommunion, Metz-Plastik in der Pfarrkirche Reute Christus reicht Betha die Hl. Kommunion, Metz-Plastik in der Pfarrkirche Reute



BAD SCHUSSENRIED, Seelsorgeeinheit Bad Schussenried, Dekanat Biberach, Ölbergkapelle mit Geißelheiland an der Biberacher Straße
48.008, 9.661

An diesem Standort stand vor dem Jahre 1748 die Schächerkapelle. Diese Kapelle wurde gegen Kleinwinnaden verlegt, auf das Grundstück des ehemaligen Wirtshauses „Schussental“, wobei sie dort um 1900 niedergelegt wurde. Das darin befindliche übergroße Kruzifix finden wir heute am Haus der Fam. Burger Kleinwinnaden.
Am 24. August 1748 wurde bei dem oberen Tor, welches 1837 abgerissen wurde, der Weg für die Ölbergkapelle und  die Kreuzwegstationen abgesteckt und gleich darauf mit dem Bau begonnen. Am 4. September des gleichen Jahres wurde der Stationsablass verbunden mit einer Prozession abgehalten. Der komplette Konvent nahm daran teil. Während diesem Gnadenakt fing es entsetzlich an zu stürmen und zu schneien. Den Actum führte R. P. Franz Schmidhauser, Guardian zu Saulgau. Ende August 1749 wurde dann die Ölbergkapelle fertig gestellt. Der Pfarrer Laurentius Loewe (1805 bis 1843) ließ 1812 die Figuren anfertigen. Die Ölbergskulpturen (links) wurden durch Bildhauer Moritz Lott aus Rottenburg geschnitzt und von Maler Walz gefasst. Der Kerkerchristus (rechts) an der Saul (1748/50) stammt von Johann Georg Reusch aus Waldsee (* 1690, + 1770) und  wurde von Maler Maier gefasst.
Durch das Komplexlastablösungsgesetz von 1865 kam der Ölberg in den Besitz der Kirchengemeinde. 
1956 wurden beide Skulpturen vom Kirchenmaler Heber aus Schussenried neu gefasst. Das Gebäude erhielt durch Gipsermeister Mösle einen neuen Verputz. Die Gitter wurden durch den Kirchenpfleger Wiedmer erneuert und Schreinermeister Jans fertigte neue Kniebänke an.  Zur Jubiläumsfeier 1983 wurde diese Kapelle 1982 umfangreich saniert.
Walter Hermanutz
Anmerkung der Kirchenpflege: Erneuerung des Anstrichs und kleine Ausbesserungen in 2017.
Anmerkung meinerseits: Die Ölberggruppe und der Geißelheiland sind gleich zweifach mit Glas und Metallgitter gesichert. Dadurch wurde das Fotografieren nicht ganz einfach, was an einigen verspiegelten Fotos zu sehen ist.
Quelle: https://se-bad-schussenried.drs.de/kapellen-der-seelsorgeeinheit/oelbergkapelle.html
Nachtrag (Mai 2022): Dem Aufsatz von Alfons Kasper "Über die Waldseer Bildhauer-Werkstätten der Zürn, Bendel, Grassender und Reusch", veröffentlicht in: Heilige Kunst, Mitgliedsausgabe des Kunstvereins der Diözese Rottenburg 1968-1969, hgg. von Erich Endrich, heißt es auf Seite 52, dass der Kerkerchristus an der Säule von Johann Georg Reusch in Unseres Herrgotts Ruhe am Schussenrieder Ölberg (1748/50) stamme.
Vermutlich waren die Figuren der Ölbergsszene, wie auch die nahegelegenen Kreuzwegstationen ebenfalls von Johann Georg Reusch (* 1690, + 1770). Allerdings, so Alfons Kasper in o. a. Aufsatz, wurden auch die Kreuzwegstationen durch nachklassizistische des Rottenburger Bildhauers Lott im Jahr 1812 ersetzt. Es kann angenommen werden, dass einige der Stationen noch von Moritz Lott(?) stammen (siehe Kreuzwegstationen per Klick auf nachfolgenden Schriftzug: KREUZWEG BAD SCHUSSENRIED

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ROT AN DER ROT , Dekanat Biberach, Ölberg am Kreuzberg in Mettenberg
48.032, 10.037

Der Passionsgeschichte entsprechend ist das Gebet Jesu am Berg Gethsemani nach dem Letzten Abendmahl tatsächlich kurz vor dem Verrat durch Judas und der Verhaftung Jesu einzuordnen. Danach kommt dann, etwas später, die Verurteilung durch Pilatus und schließlich der Kreuzweg, der auch in Mettenberg, einer Ortschaft von Rot an der Rot, in 14 Stationen dargestellt wird. Diese werden unter dem Link Kreuzweg an entsprechender Stelle abgebildet und ansatzweise besprochen. Per Klick auf den Schriftzug KREUZWEG METTENBERG kann dieser betrachtet werden.
Der Mettenberger Ölberg überzeugt wie die gesamte Anlage Kreuzberg durch eine sehr gute Pflege. Der Bildstock, in dem der Ölberg eingebaut ist, ist mit dem am Ende des Kreuzwegs identisch. Dort wird die Verehrung des Herzens Jesu der Margareta Maria Alacoque dargestellt.
Der Ölberg selbst ist von Joseph Schilt (*1861, + 1939) aus Kißlegg geschaffen. Vermutlich kam dieser auch um die Jahrhundertwende an seinen Platz. Näheres zu Joseph Schilt, von dem mehrere Ölbergszenen in unserer Region zu finden sind, gibt es per Klick auf nachfolgenden Schriftzüge. ÖLBERG LEUPOLZ    Künstlerblatt Josef Schilt
Ein weiterer Ölberg, den Schilt geschnitzt hat, finden wir auf dem Friedhof in Treherz.

Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Kapelle beim Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot Ölberg Mettenberg bei Rot an der Rot



HASLACH (ROT AN DER ROT), Seelsorgeeinheit Rot-Iller, Dekanat Biberach, Ölberg auf dem Weg vom Pfarrhaus zur Pfarrkirche St. Petrus in Ketten
47.976, 10.048

Wenn sich einstmals der Pfarrer von Haslach auf dem Weg zur Pfarrkirche St. Petrus in Ketten begab, musste er erst einmal eine gute Kondition haben, weil er doch auf einem mit mehreren Treppen ausgestatteten Weg einen Höhenunterschied von gut 50 Metern überwinden musste. Zudem konnte er, wenn denn die Kondition reichte, einige Gebete, vielleicht sogar mindestens ein Rosenkranzgesätzle beten. Zunächst jedenfalls passierte er einen Ölberg, der in den Hang eingebaut wurde, dann ging es entlang der 14 Kreuzwegstationen bis hoch zur Kirche St. Petrus in Ketten. Der Kreuzweg wurde nach der sechsten Station (Veronika reicht Jesus das Schweißtuch) durch eine schöne Lourdesgrotte unterbrochen, bevor dann die weiteren acht Stationen folgten.
Der Ölberg selbst zeigt, im Gegensatz zu anderen vergleichbaren Andachtsstätten, nur den betend-flehenden Jesus in seiner Todesangst und einen Engel, der ihm gegenüber den Kelch in Händen hält, den Jesus so gerne an sich vorübergehen lassen wollte. Beindruckend ist, wie der Engel in der Haslacher Ölbergszene tatsächlich einen schwebenden Eindruck macht.
Man könnte vermuten, dass die beiden Ölbergfiguren von Gabriel Lämmle (* 1851, + 1925) stammen. Lämmle ist auch der Künstler, der den Ölberg und die Kreuzwegbilder in  Ummendorf gemacht hat. Die Figur Jesu ähnelt sehr der Figur Jesu in Ummendorf (etwa bezüglich der "Frisur"), die Flügelstellung des Engels ist ebenfalls vergleichbar mit der des Engels in Ummendorf. Allerdings zeigt der Ummendorfer Ölberg auch die drei schlafenden Jünger, die Jesus zum Garten Gethsemani begleitet haben. An dieser Stelle sei erlaubt, dass die Verantwortlichen in Haslach vielleicht sogar das Vorbild des Ummendorfer Kreuzbergs vor Augen hatten, ihnen allerdings die Mittel fehlten, eine ähnlich imposante Andachtsstätte zu finanzieren.
Mit einem Klick auf nachfolgenden Schriftzung sollte sich die Darstellung des Ummendorfer Ölbergs öffnen, sodass Sie selbst vergleichen können. ÖLBERG UMMENDORF

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BERKHEIM, Seelsorgeeinheit Rot-Iller, Dekanat Biberach, Ölberg an der Südseite der Kirche
48.041, 10.084

Der aus Kißlegg stammende Josef Schilt muss ein fleißiger Mann gewesen sein. In Berkheim ist mir nun nach Leupolz, Treherz und Mettenberg (Rot an der Rot) der vierte Ölberg von Josef Schilt begegnet. Zudem kommt einer in Kißlegg, der derzeit aber nicht der Öffentlichkeit zugänglich ist. Der Ölberg ist nach dem Schilt'schen Muster dargestellt. Jesus betend gegenüber dem schwebenden, mit ausgebreiteten Flügeln und einen Kelch in Händen haltenden Engel und ihm zur Seite die schlafenden Jünger. Schilt gruppiert dabei die Brüder Johannes und Jakobus nebeneinander, der zumeist mit einer Stirnlocke und dem Schwert identifizierbare Petrus schläft etwas abseits des Brüderpaars. Die Arbeiten Schilts sind stets sehr plastisch, so gesehen also den Nazarenern zuzuordnen.
Die Aufnahmen wurden im Februar 2022 bei relativ starker Sonnenstrahlung gemacht, sodass der untere Bereich der Ölbergszene einigermaßen überbelichtet ist.
Link: Künstlerblatt Josef Schilt

Berkheim, Ölbergszene an der Kirche
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UNTERZEIL, Filialkirchengemeinde St. Magnus Seelsorgeeinheit St. Gallus Allgäu, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölberg und Geißelheiland an der Kirchenmauer
47.858, 10.001

Die Ölberggruppe an der Kirchenmauer von Unterzeil liegt direkt neben einer Nische, in der ein "Heiland an der Saul" (Geißelheiland) an der Säule zu sehen ist. Auffallend ist, dass bei der Ölberggruppe nur zwei Jünger zu sehen sind, nämlich Johannes und dessen Bruder Jakobus, die zudem noch auffallend weit voneinander entfernt aufgestellt sind. Petrus fehlt. Vermutlich ist die Figur verloren gegangen, wurde beschädigt, sodass sie nicht mehr aufgestellt werden konnte, oder gar entwendet. Jedenfalls ist anzunehmen, dass die Gruppierung nicht immer so seit dem 18. Jahrhundert, als die Figuren in der Nische an der südlichen Außenwand der Kirche St. Magnus aufgestellt wurden, angeordnet waren. Dass die Figuren zum Teil aus der Zeit des Barock stammen und also nicht den häufig anzutreffenden Ölbergszenen aus der Epoche der Nazarener zuzuordnen sind, lässt sich auch an deren Haltung, dem Gesichtsausdruck und der "Kleidung" erkennen . Diese Annahme gilt wenigstens für die Figur Jesu und die des Jakobus. Die Johannes-Figur wurde, wie ich mittlerweile von Anton Hess aus Unterzeil erfahren konnte, tatsächlich von einem Künstler aus Unterzeil (Andreas Wolf, 2008; Andreas Wolf war zudem 29 Jahre lang, also von 1980 bis 2009 erster Vorstand der Musikkapelle Schloß Zeil) gearbeitet. Eine sehr feine und gelungene Arbeit! Auch die Engelsbüste ist jüngeren Datums. Wie ich ebenfalls von Anton Hess weiß, sind tatsächlich vor geraumer Zeit drei Figuren (also die des Petrus, des Johannes und die des Engels) gestohlen worden, sodass der Ölberg längere Zeit nicht aufgebaut war. Übrigens befindet sich unter der Ölberggrotte, derzeit mit Holz oder einer Steinplatte verdeckt, wohl ein Grab Christi, das aber nur in den Sommermonaten geöffnet ist. Sobald ich bei einem späteren Besuch der Unterzeiler Kirche bzw. des Friedhofs von Unterzeil das vermutete Grab fotografieren kann, werde ich auch dieses an dieser Stelle einstellen (erledigt..., Mai 2023).
Am Rande sei noch vermerkt, dass der Heiligenschein ein dreifacher Glorienkranz ist, wie dieser eben in der Barockzeit vielfach Jesus zukam. Allerdings ist zum Zeitpunkt der Fotos des Ölbergs (Februar 2022) Jesus ein Teil der Gloriole, also quasi ein "Zacken aus der Krone" gefallen, der nun am Boden liegt, dem ansprechenden Gesamteindruck der Ölbergszene allerdings keinerlei Abbruch tut.
Und noch eine Anmerkung oder Beobachtung, die allerdings auch vollkommen falsch sein kann, sei mir erlaubt. So ein wenig erinnert der Unterzeiler Johannes dem des Biberacher Ölbergs. Vielleicht hat der Künstler, der den Unterzeiler Johannes so wohlgestaltet geschnitzt hat, ja tatsächlich mehrere Ölbergszenen in der Region angeschaut und dabei auch eine Anregung aus Biberach übernommen.

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Ölberg Unterzeil



EBENWEILER, SEELSORGEEINHEIT ALTSHAUSEN, DEKANAT BIBERACH, Ölberg auf dem Friedhof bei der Kirche
47.902, 9.515

Der Ölberg auf dem Friedhof von Ebenweiler ist wohl schon etwas in die Jahre gekommen. Nicht allein aufgrund des dreiteiligen Strahlenkranzes als Jesu Heiligenschein ist der Ölberg der Gotik zuzurechnen. Wie auf vielen anderen Ölbergen auch, werden die drei Jünger, die Jesus nach Gethsemani begleiteten, also Petrus und die Brüder Jakobus und Johannes, schlafend dargestellt, in Ebenweiler kann man sogar feststellen, dass sie sich im Tiefschlaf befanden, als Jesus in einer seiner schwersten Stunden betete und hoffte, dass eben "dieser Kelche an ihm vorübergehen könnte".
Nebenbei sei bemerkt, dass die Fotos nicht dem entsprechen, was man von guten Fotos erwarten kann. Allerdings waren die Faktoren Gitterstäbe, Glas und Sonne Hindernisse, um wirklich schöne Aufnahmen machen zu können.

Ölberg auf dem Friedhof in Ebenweiler Ölberg auf dem Friedhof in Ebenweiler Ölberg auf dem Friedhof in Ebenweiler Ölberg auf dem Friedhof in Ebenweiler Ölberg auf dem Friedhof in Ebenweiler Ölberg auf dem Friedhof in Ebenweiler Ölberg auf dem Friedhof in Ebenweiler



BAD WALDSEE, Dekanat Allgäu-Oberschwaben, Ölberggruppe in der Friedhofskapelle beim alten Friedhof
47.918, 9.757

Die Ölberggruppe in der Friedhofskapelle St. Michael (erbaut 1696, erneuert 1751) zeigt mehrere beeindruckende Holzskulpturen (Pietà, Heiland an der Saul) und eben eine Ölberggruppe mit Jesus und dem Engel, der ihm den Kelch "reicht". Die Figuren sind von Johann Georg Reusch aus dem Jahr 1730. Reusch lebte von 1690 bis 1770, vornehmlich in dem damaligen Waldsee (der Bad-Titel wurde erst im Jahre 1956 der seit dem Jahre 2022 "Großen Kreisstadt" verliehen). Von ihm sind in der Umgebung zahlreiche Plastiken erhalten, so etwa auch in der Pfarrkirche St. Peter in Bad Waldsee.

Ölberg in der Friedhofskapelle Bad Waldsee Ölberg in der Friedhofskapelle Bad Waldsee Ölberg in der Friedhofskapelle Bad Waldsee Ölberg in der Friedhofskapelle Bad Waldsee Ölberg in der Friedhofskapelle Bad Waldsee Ölberg in der Friedhofskapelle Bad Waldsee Ölberg in der Friedhofskapelle Bad Waldsee Ölberg in der Friedhofskapelle Bad Waldsee



RINGSCHNAIT, Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt, Seelsorgeeinheit Biberach-Umland, Dekanat Biberach, Ölberg an der Kirchhofbefestigung
48.075, 9.880

In einer hohen Nische ist an der Kirchenummauerung von Ringschnait eine Ölbergszene mit Jesus, den drei Jüngern Johannes, Jakobus und Petrus und einem etwas klein geratenen, weil vermutlich perspektivisch entfernten Engel dargestellt. Die Ölberggruppe ist vermutlich aus dem 18. Jahrhundert, evtl. gotisierend (vgl. Gloriole als Nimbus für Jesus) gearbeitet. Unterhalb der mit einem Gitter gesicherten Szene ist eine weitere Nische, in der ursprünglich wohl einstmals eine Figur des Leichnams Jesu lag. Vorstellbar ist zudem, dass diese Nische ehemals als "Beinhaus" genutzt wurde.
Es ist anzunehmen, dass kein ganz bedeutender Künstler die Gruppe geschnitzt hat, wofür die eher zurückhaltend ausgeprägten Gesichtszüge und Faltenwürfe der Protagonisten sprechen. Unabhängig davon beeindruckt die Szene auf dem ehemaligen Friedhof der Pfarrkirche Ringschnait. Auffallend an der Ringschnaiter Ölbergszene ist zudem, dass kein Kelch zu finden ist, der ansonsten in kaum einer Ölbergszene fehlt.
Die Fotos sind aufgrund der erhöhten Lage der Ölbergszene und fehlender Erhöhungsunterstützung für den Fotografen zum Teil etwas verzerrt.

Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß) Ölberg an der Kirchhofmauer Ringschnait (Biberach a. d. Riß)



ELLWANGEN, KIRCHENGEMEINDE ST. KILIAN UND URSULA, SEELSORGEEINHEIT ROT - ILLER, DEKANAT BIBERACH, Ölbergszene auf der Friedhofsmauer
47.975, 9.938

Eine Ölbergszene wie in einem Bildstock findet man in Ellwangen auf dem Friedhof der Kirchengemeinde St. Kilian und Ursula. Die Holzskulptur zeigt den betenden Jesus und den ihn förmlich stützenden Engel mit dem Kelch. Das Antlitz Jesu zeigt sehr deutlich die Verzweiflung angesichts dessen, dass Jesus seinem "Schicksal" nicht entgehen kann.
Die Szene ist gewiss jüngeren Datums, selbst wenn der eigentliche Bildstock (geschätzt) vermutlich aus den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts stammt.
Eine Besonderheit in Ellwangen ist, dass unmittelbar neben der Ölberggrotte ein vermutlich schon mehrere 100 Jahre altes Steinkreuz steht. Diese Steinkreuze wurden einstmals als Sühnekreuze aufgestellt. Am Ort eines Verbrechens (Mord oder Toschlag) musste der Mörder neben anderen Strafen wie Entschädigungszahlungen an die Familie des oder der Getöteten, auferlegte Wallfahrt, Prozession barfuß und mit entblößtem Oberkörper, ein Sühnekreuz aufstellen. Diese Steinkreuze sind ansonsten eher an Straßen oder an Weggabelungen zu finden, selten auf Friedhöfen. Ob nun auf dem Friedhof dieses mit dem Sühnekreuz dokumentierte Verbrechen stattfand oder ob der Friedhof erst später über den Standort des Kreuzes erweitert wurde, kann nur vermutet werden.
Die Pfarrkirche und der Friedhof von Ellwangen zeigen neben der Ölbergszene auch noch eine Lourdesgrotte und ein Arma-Christi-Kreuz in der Kirche (siehe dort bzw. Klick auf die Schriftzüge) und eine besondere, mutige, weil dem Expressionismus zuzuordnende Bemalung, die bei der Kirchenrenovation 1935 von August Blepp (* 1885, + 1949) in die Kirche kam. So soll ein Foto beim Ölberg dazu anregen, auch der Kirche einen Besuch abzustatten.


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BAUSTETTEN, Kirchengemeinde St. Ulrich, Dekanat Biberach,
Ölberg unterhalb der Pfarrkirche
48.204, 9.892


Die Ölbergkapelle von Baustetten befindet sich am St. Ulrichsberg. Von dort aus kann man an den Kreuzwegstationen entlang zur Kirche gehen oder auf einem schmalen Weg auch fahren. Die Ölbergszene besteht aus zwei Figuren, dem betenden Jesus und dem ihm Zuversicht zusprechenden Engel mit dem Kelch. Die schlafenden Jünger Petrus, Johannes und Jakobus fehlen. Bemerkenswert ist die "Pflanzenwelt" der Szene mit der Palme und dem Riesenfarm. Zudem ist die Sitzhaltung des Engels außergewöhnlich.
Wie ich von Ludwig Zimmermann, der 1938 in Baustetten geboren wurde, selbst erfahren habe und in seinem Buch "Lebenserinnerungen" (siehe Quelle) nachlesen konnte, hat die "Kreuzwegkapelle mit Ölbergszene", wie die offene Wegkapelle in Baustetten bekannt ist, Anton Bürk in den Jahren 1948 bis 1950 geschaffen. Bürk, Jahrgang 1906, war ein in Baustetten heimischer Künstler, der später nach Ravensburg übersiedelte.
Quasi im Vorraum des Ölbergs sind an den Seiten zwei sehr schöne und farbenfrohe Fenster mit Vogelmotiven eingebaut. Das eine Fenster zeigt einen Pelikan, der auch als Symbol für Jesus Christus gilt, weil der Pelikan der Legende nach sein Herz ausreißt, um es seinen Jungen als Futter zu geben. Das gegenüberliegende Fenster zeigt einen Hahn, wohl Sinnbild für die dreifache Leugnung des Petrus, Jesus zu kennen, bevor noch der Hahn kräht.
Quelle: Ludwig Zimmermann, Erzählte Lebenserinnerungen, Teil 1: Kindheit und Volksschulzeit in Baustetten, Bergatreute / Aulendorf, zweite Auflage Mai 2018, Seite 104.
Ölberg Baustetten St. Ulrich Ölberg Baustetten St. Ulrich Ölberg Baustetten St. Ulrich Ölberg Baustetten St. Ulrich Ölberg Baustetten St. Ulrich Ölberg Baustetten St. Ulrich Ölberg Baustetten St. Ulrich



ISNY-BEUREN, Ölberg auf dem Friedhof
47.742, 10.011

In einer Kurzbeschreibung zur Pfarrkirche St. Petrus und Paulus Isny-Beuren ist zu entnehmen, dass der Ölberg auf dem Friedhof in Beuren aus der Zeit um 1470/80 stammen soll. Jedenfalls zeigt auch der mit einem Gitter geschützte Ölberg die klassischen vier Figuren eines Ölbergs. Allerdings fehlt eine Engelsfigur, die ansonsten Jesus den Kelch zeigt. Dieser Kelch ist in Beuren an die Wand gemalt. Bei der Aufnahme des Ölbergs im Juli 2022 ging ein reflektierter Sonnenstrahl vom Kelch aus, wie auf mehreren der unten stehenden Fotos zu sehen ist. Ob dies nun Zufall war oder eben nicht, ist der Interpretation derer überlassen, die die Fotos betrachten. Sicher jedenfalls ist, dass der Sonnenstrahl nicht aufgemalt ist.
Neben Jesus, dessen Gebet auf dem Sockel des Ölbergs zu finden ist, sind die Apostel Johannes, Jakobus und Petrus mit Figuren in der Ölbergszene zu sehen. Johannes ist dabei, wie fast immer, bartlos, mit jugendlichem Gesicht, langen Haaren und dem für ihn typischen grünen Untergewand zu sehen. Jakobus, der Bruder von Johannes und damit einer der zwei "Donnersöhne", ist in der Mitte zu sehen. Er hält ein Buch in der linken Hand, welches darauf hinweist, dass von ihm der so genannte "Jakobus-Brief" geschrieben sein soll. Schließlich ist ganz auf der rechten Seite Petrus zu erkennen, der wie auch die beiden anderen Jünger, die Augen geschlossen hat und demnach schlafend dargestellt wird, wie es in der Bibel über das Gebet Jesu im Garten Getsemani berichtet wird. Petrus ist fast immer als "älterer Herr" mit hoher Stirn und einer Stirnlocke zu erkennen. Zudem hält er in der rechten Hand ein Schwert, mit dem er später bei der Gefangennahme Jesus dem Malchus ein Ohr abgeschlagen haben soll. Die gemalte Stadtansicht und die Landschaft an den Wänden des Ölbergs sind gewiss erst in späterer Zeit, wie wohl auch das "Gehäuse" der Ölbergszene, hinzugekommen.

Beuren, Ölberg auf dem Friedhof Beuren, Ölberg auf dem Friedhof Beuren, Ölberg auf dem Friedhof Beuren, Ölberg auf dem Friedhof Beuren, Ölberg auf dem Friedhof Beuren, Ölberg auf dem Friedhof Beuren, Ölberg auf dem Friedhof Beuren, Ölberg auf dem Friedhof Beuren, Ölberg auf dem Friedhof



AITRACH, Gemälde Ölbergszene in der Fürst-Erich-Kapelle im Wald
47.950, 10.078

Die Fürst-Erich-Kapelle, die mit einer Ölbergszene von Pater Egino Manall, SDS (* 1907 in Biberach, + 2001 in Bad Wurzach) ausgemalt ist, kann wohl nur zu Fuß erreicht werden. Wenn man in Aitrach Richtung Treherz fährt, geht unmittelbar nach der Bahnüberführung ein Weg nach rechts, entlang der Bahnstrecke, ab. Von dort aus muss man noch etwa einen halben Kilometer fahren/gehen, um dann an zwei Häusern zu halten. Von dort aus geht es in den Wald und eine angelegte Treppe hinauf zur Fürst-Erich-Kapelle (ca. 200 m). Die Kapelle wurde an der Stelle im Jahre 1953 errichtet, wo Fürst Erich, der Großvater des derzeitigen gleichnamigen Fürsten Erich von Waldburg-Zeil, bei einer Revierfahrt im Alter von 54 Jahren mit dem Auto tödlich verunglückte. Lange Zeit, evtl. sogar noch bis heute, war oder ist die Kapelle Station der jährlichen Gemeindewallfahrt der Seelsorgeeeinheit Rot - Iller nach Maria Steinbach.
An der Kapellenwand ist eine Ölbergszene in Fresko-Technik von Pater Egino Manall zu sehen. Pater Egino war freischaffender Künstler (er hat u. a. in der Äpfinger Kirche St. Blasius gearbeitet) und Lehrer für Kunsterziehung und Sport am Salvatorkolleg in Bad Wurzach (von 1945 bis 1974). Er besuchte im Alter von 15 Jahren die Kollegschule der Salvatorianer in Lochau, wo er auch das Abitur machte. 1934 wurde er zum Priester geweiht, studierte anschließend noch Malerei in Fribourg. Er war ab 1938 Kunsterzieher in Lochau und am Kolleg in Steinfeld in der Eifel. Von 1941 bis 1945 war er als Sanitäter in Skandinavien im Kriegsdienst. Er war, wie oben erwähnt, neben der Tätigkeit als Kunsterzieher auch Sportlehrer und gründete 1955 eine DJK-Sportgruppe (DJK heißt Deutsche Jugendkraft; DJK-Vereine sind ursprünglich katholisch gegründete Sportvereine). Im Alter von 93 Jahren verstarb er in Bad Wurzach.
Das Gemälde mit der Ölbergszene zeigt in der Mitte den betenden Jesus am Ölberg. Über ihm der (flügellose) Engel mit dem Kelch. Links und rechts von Jesus die schlafenden Jünger (vermutlich sollen links der hl. Petrus, rechts die Brüder Jakobus und Johannes dargestellt sein). Die Schrift unter dem Gemälde lautet: "EINER WACHT" und darunter "VATER NICHT MEIN SONDERN DEIN WILLE GESCHEHE"
Die Inschrift an der Außenwand der Kapelle lautet:
                            S.I.R.D.H.
                         ILLUSTRISSIMUS PRINCEPS
                       ERICUS DE WALDBURG AD ZEIL ET TRAUCHBURG
                     natus die XXI Augusti a.D. MDCCCIC
                      obiit die XXIV Maii a.D. MCMLIII
                       HOC LOCO MORTIFERO ADFECTUS VULNERE. IN
                   CUIUS MEMORIAM UTQUE DEUS GLORIFICETUR
                   IN OMNIBUS AEDIFICATUM a.D. MCMLIII
Übersetzt: S.I.R.D.H. (ausgeschrieben: Sacri Imperii Romani Dapifer Haereditarius; übersetzt: "Des heiligen Römischen Reiches Erbtruchsess"; der Titel "Reichserbtruchsess" wurde den Angehörigen des Hauses Waldburg von Kaiser Karl V im Jahre 1526 als erblicher Titel verliehen)
Der Text unter der Abkürzung bedeutet: "Der durchlauchtigste Fürst Erich von Waldburg zu Zeil und Trauchburg, geboren am 21. August 1899, gestorben am 24. Mai 1953, wurde an diesem Orte mit einer todbringenden Wunde verletzt. Zu seinem Gedenken und damit Gott in Allem gerühmt wird, wurde <diese Kapelle> erbaut im Jahre 1953."


Der Versuch einer Interpretation des Gemäldes von Pater Egino wird wohl an der Oberfläche bleiben. Dennoch sollen an dieser Stelle Elemente genannt sein, die Pater Egino eher zurückhaltend und einfarbig, vielleicht als Hintergrund-Grisaille-Malerei zu bezeichnen, mit ins Bild vom Gebet Jesu im Garten Getsemani aufgenommen hat. Da sind rauchende Schornsteine (links), große Bauwerke, vielleicht gar der Turm zu Babel und ein wohl abgebrannter Dachstuhl auf einem ebenfalls bedeutend großen Bauwerk zu erkennen. Unterhalb des golden gemalten Kelches ist eine Moschee mit zwei Minaretten, die vom Halbmond des Islam bekrönt werden, zu sehen. Vor der Moschee könnte ein griechischer Tempel gezeichnet sein, daneben, etwas überraschend, das Gesicht eines bärtigen Mannes (vielleicht Stalin, der im Jahre 1953 verstarb) und darüber ein Davidsstern. Noch weiter rechts dann eine Kirche mit einer Kuppel (evtl. Anspielung auf den Petersdom) und zwei Türmen, wobei einer ohne Dachaufbau scheint. Unterhalb der Kirche ist eine Tiara, Schlüssel (des Petrus bzw. des Papstes), eine Krone (wohl die Reichskrone) und ein Zepter abgebildet. Im Hintergrund des allein sitzenden Apostels sind Menschen mit ausgemergelten Gesichtern und aufgerissenen Augen zu sehen. Neben dem vermuteten Apostel-Brüder-Paar sitzt ein Mann, der zu Christus aufschaut. Und darüber ist bei genauem Hinsehen ein Auto, das sich offensichtlich überschlagen hat, in einem Wald zu sehen. Das soll vermutlich den Unfall von Fürst Erich zeigen, der in der Nähe der Stelle, wo sich die Kapelle befindet, geschah. Warum der Künstler all diese Elemente, wenn diese denn auch tatsächlich alle von ihm so gezeichnet bzw. gemalt worden sein sollten, aufgenommen hat, kann wohl mit der Überlegung, dass Jesus für alle Menschen, vornehmlich für die Hungernden, aber auch für alle Menschen anderer Religionen, vielleicht gar für die, die sich an der Menschheit schuldig gemacht haben, den Tod auf sich genommen hat. Vielleicht hat Pater Egino auch schon visionär erkannt, dass auch die Welt und die Umwelt, also die Schöpfung (etwa durch die Abgase der Industrie und anderer "Umweltsünder") der Erlösung durch Jesus Christus bedürfen...
Anmerkung: Wenn jemand diesen Versuch einer "Interpretation" liest und im guten Sinne besser weiß, was Pater Egino zum Ausdruck bringen wollte, bin ich für entsprechende Hinweise dankbar. Diese können gerne an mich per E-Mail geschickt werden: gbrutscher@gmail.com. Vielen Dank!

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%BCrst-Erich-Kapelle; entnommen: 15.10.2022
https://archiv.diebildschirmzeitung.de/bad-wurzach/stadt-bad-wurzach/30863-pater-egino-manall-ausstellung-im-leprosenhaus-eroeffnet; entnommen: 15.10.2022
Manfred Thierer / Ursula Rückgauer, Stätten der Stille. - Die Kapellen im Landkreis Ravensburg, Seite 196f
Die Bedeutung der Abkürzung S.I.R.D.H. und deren Übersetzung verdanke ich Herrn Rudolf Beck, Archiv des Hauses Waldburg-Zeil (15. Dezember 2022). Wie von Herrn Beck weiter berichtet wurde, übten die Angehörigen des Hauses Waldburg das damit verbundene Amt bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahre 1806 aus.

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ALTSHAUSEN, Pfarrkirche St. Michael, Ölberg an der Kirchenmauer
47.935, 9.536


Der Ölberg an der Pfarrkirche St. Michael Altshausen ist wohl gotischen Ursprungs. So jedenfalls wird es vermutet. Er wird immer wieder in Verbindung mit dem Künstler der Ölberge in Amtzell, Rohrdorf und Menelzhofen gebracht. Die hinter Glas aufgestellte Ölberggruppe zeigt neben den oftmals anzutreffenden Skulpturen den betenden Jesus, die drei Jünger Petrus, Jakobus und Johannes, einen eher kleineren Engel (aber mit großem Kelch) und Judas (mit dem Beutel mit den 30 Silberlingen) und zahlreiche Soldaten. Petrus ist, wie fast immer, der ältere Apostel, der auch an der Stirnlocke zu erkennen ist. Johannes wird typischerweise mit grünem Untergewand, bartlos und sehr jugendlich dargestellt. So bleibt Jakobus, der Bruder des Johannes, mit Bart und altersmäßig in der Mitte der beiden anderen Jünger. Im Kirchenführer für die Pfarr- und Schlosskirche St. Michael Altshausen wird der Ölberg auf Seite 19 beschrieben. Darin heißt es: "Der Ölberg mit seinen bemalten Figuren aus Ton ist eine hervorragende Arbeit und gilt als beachtenswertes Kunstwerk. Er dürfte um das Jahr 1450 geschaffen worden sein."
Zum Vergleich des Altshauser Ölbergs mit denen von Amtzell und Menelzhofen habe ich auf die entsprechenden Schriftzüge einen Link gesetzt. Der Rohrdorfer Ölberg ist außerhalb der Kirche in einem meist verschlossenen großen Schaurahmen aufgebaut und konnte also von mir noch nicht fotografiert werden (Stand: Februar 2023).
Quelle: Elmar Hugger, Pfarr- und Schlosskirche St. Michael Altshausen. - Ehemalige Hofkirche des Deutschen Ordens, hgg. vom Katholischen Pfarramt Altshausen, Kunstverlag Josef Fink Lindenberg, 1. Auflage 2015

Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen Ölberg an der Kirche St. Michael Altshausen



FRONHOFEN, Oelberg an der Pfarrkirche St. Konrad und Vinzenz
47.859, 9.522

Der Ölberg von Fronhofen, der an die nördliche Kirchenmauer angebaut ist, ist wohl aus der Zeit des Barock. Die Ölberggrotte ist verglast, wie auf dem Gesamtbild zu erkennen ist. Neben Jesus und dem Engel, der den Kelche in Händen hält, sind auch die drei Apostel Petrus, Jakobus und Johannes in der Ölberggruppe dabei.

Ölberg bei der Kirche von Fronhofen Ölberg bei der Kirche von Fronhofen Ölberg bei der Kirche von Fronhofen Ölberg bei der Kirche von Fronhofen Ölberg bei der Kirche von Fronhofen Ölberg bei der Kirche von Fronhofen Ölberg bei der Kirche von Fronhofen Ölberg bei der Kirche von Fronhofen



Ölberg am Kreuzberg in WEINGARTEN
47.804, 9.641

Der Kreuzberg von Weingarten ist eine Andachtsstätte, die neben einem äußerst beachtenswerten Kreuzweg, eine Grabgrotte, eine Lourdesgrotte, eine Maria-Hilf-Kapelle, ein Denkmal für die gefallenen und vermissten Soldaten der Weltkriege und eben auch eine Ölberggrotte aufweist. Auch die Figuren der Ölberggruppe sind von Franz Xaver Eberhard (* 1867, + 1937), der ab 1888 im "Atelier für christliche Kunst" von Bildhauer Moriz Schlachter (* 1852, + 1931) seine Bildhauerausbildung absolvierte. Eberhard hat auch die Kreuzwegstationen auf dem Kreuzberg geschaffen. Zudem stammt der Longinusbrunnen und der Kindlesbrunnen in Weingarten von ihm. Die Kopie der Ravensburger Schutzmantelmadonna in der Liebfrauenkirche Ravensburg ist ebenfalls von Franz Xaver Eberhard, von dem es allerdings auch ganz "weltliche" Arbeiten wie zwei Plätzlersmasken, wovon eine für die Ehefrau des damaligen Weingartener Zunftmeisters Dr. Franz Mattes war, und als weiße Maske bis heute Vorlage für die weißen Plätzlersmasken darstellt.
Beim Ölberg von Weingarten fällt übrigens auf, dass der Künstler die Verbundenheit der "Donnersöhne" Jakobus und Johannes, die fast immer als Gruppe dargestellt werden, dahingehend noch verdeutlicht, dass Johannes die Hand auf die Schulter seines Bruders legt.
Quelle: https://www.larvenfreunde.de/kuenstler/eberhard-franz-xaver/, 6. März 2023

Ölberg am Kreuzberg Weingarten Ölberg am Kreuzberg Weingarten Ölberg am Kreuzberg Weingarten Ölberg am Kreuzberg Weingarten Ölberg am Kreuzberg Weingarten Ölberg am Kreuzberg Weingarten Ölberg am Kreuzberg Weingarten Ölberg am Kreuzberg Weingarten Ölberg am Kreuzberg Weingarten Ölberg am Kreuzberg Weingarten Ölberg am Kreuzberg Weingarten Ölberg am Kreuzberg Weingarten



Ölbergschrein auf dem Friedhof von Rohrdorf
47.726, 10.081

Es ist schon ein ganz besonderer Ölberg, der in einem großen, zumeist verschlossenen Schrein, auf dem Friedhof von Rohrdorf bei Isny, unmittelbar bei der Pfarrkirche St. Remigius zu finden ist. Das Gehäuse wurde 1889 südlich der Kirche erbaut. Zu sehen sind die aus Ton gearbeiten Figuren: betender Jesus, Engel mit dem Kelch, die drei Jünger, die Jesus am Ölberg begleitet haben, allerdings in einer der schwersten Stunden Jesu Christi geschlafen haben. Die Höhe Christi wird im Buch Kunstdenkmäler des ehemaligen Kreises Wangen (Quellenangabe siehe unten) mit 90 cm angegeben. Die Jünger weisen eine Höhe von 58, 54 und 48 cm auf. Die Ölbergszene stammt vom "Meister des Marientodes" (in der Pfarrkirche in einer Nische der Nordwand des Kirchenschiffs) und soll Ende des 15. Jahrhundertes geschaffen worden sein. Der Ölberg selbst wird immer wieder mit dem in Amtzell und dem in Menelzhofen verglichen und soll gar vom selben Meister geschaffen worden sein.
In den Innenseiten der Türen sind Szenen zu entdecken, die die Verhöhnung Jesu Christi (auch sehr drastisch wie es der Scherge zeigt, der Jesus gar die Zunge herausstreckt) und ihn auf bei der Geißelung zeigen. Die Fassung Jesu, der sich mit goldenem Bart und goldenem Haar deutlich von seinen Widersachern abhebt, seine Haltung und sein Gesichtsausdruck zeigen die Würde des so Verhöhnten und Gequälten. Oberhalb der beiden Torflügel ist ein kleineres Relief zu sehen, das Jesus auf dem Kreuzweg zeigt. Mit ihm auf diesem beschwerlichen Weg sind Maria und Johannes.
Quelle: Die Kunstdenkmäler des ehemaligen Kreises Waldsee, bearb. von Adolf Schahl, Werner von Matthey, Peter Strieder und Georg Sigmund Graf Adelmann von Adelmannsfelden, hgg. vom Württ. Landesamt für Denkmalpflege, Stuttgart1954, Seite 275

Ölberg Rohrdorf, geschlossen, im Winter Ölberg Rohrdorf, geschlossen, im Winter
Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf
Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf  Ölberg Rohrdorf  Ölberg Rohrdorf Ölberg Rohrdorf
Ölberg Rohrdorf
Ölberg Rohrdorf



Friesenhofen, Pfarrkirche St. Petrus und Paulus, Ölberg nach dem Seiteneingang zur Pfarrkirche
47.760, 10.072

Der Ölberg in Friesenhofen befindet sich gleich nach dem Seiteneingang (rechts neben dem Hauptportal) der Pfarrkirche. Leider ist diese nicht ständig geöffnet, sodass der Ölberg nicht immer besichtigt werden kann, weil er eben auch vom Gitter, das nach dem Hauptportal den Zutritt zur Kirche verhindert, nicht einsehbar ist. Der Ölberg zeigt im Wesentlichen eine Figurengruppe mit dem betenden Jesus und dem Engel, der ihm den Kelch des Leidens zeigt. Die Gruppe der schlafenden Jünger Petrus, Jakobus und Johannes ist ebenso wie die Gruppe mit Judas und den Soldaten gemalt.

Ölberg in der Pfarrkirche Friesenhofen Ölberg in der Pfarrkirche Friesenhofen Ölberg in der Pfarrkirche Friesenhofen Ölberg in der Pfarrkirche Friesenhofen



KIRCHEN, Ölberg an der Kirchhofmauer der Pfarrkirche St. Martinus, Seelsorgeeinheit Ehingen an der Donau
48.274, 9.029

Die kleine Ölberggruppe in einer Nische der Kirchhofmauer der Pfarrkirche St. Martinus Kirchen bei Ehingen zeigt nur den knieenden Jesus Christus und einen schwebenden Engel, der dem Betenden den Kelch vor Augen hält. Die Gruppe ist vermutlich schon sehr alt und zeigt entsprechende Verwitterungsspuren, die durch Witterungseinflüsse entstanden sind. Es darf angenommen werden, dass schon der spätere Bischof Dr. Joannes Baptista Sproll in seiner Zeit als Pfarrer von Kirchen (1909 bis 1912) an der Ölberggruppe, die seinerzeit wohl noch zum mittlerweile aufgelassenen Friedhof gehörte, stand oder gar kniete und dem mitleidenden Christus seine Sorgen im Gebet vortrug. Kunstgeschichtlich dürfte die Ölberggruppe in die Zeit des Barock oder gar der Spätgotik einzuordnen sein. Es ist allerding nicht bekannt, wer die Figuren gearbeitet hat. Auffallend an der Figur Jesu Christi ist jedenfalls dessen Gesichtsausdruck, der nicht gar so leidend ausgearbeitet ist, wie dies auf anderen Ölbergdarstellungen zu beobachten ist.

Ölberg in der Kirchhofmauer von Kirchen St. Martinus Ölberg in der Kirchhofmauer von Kirchen St. Martinus Ölberg in der Kirchhofmauer von Kirchen St. Martinus Ölberg in der Kirchhofmauer von Kirchen St. Martinus Ölberg in der Kirchhofmauer von Kirchen St. Martinus Ölberg in der Kirchhofmauer von Kirchen St. Martinus Ölberg in der Kirchhofmauer von Kirchen St. Martinus Ölberg in der Kirchhofmauer von Kirchen St. Martinus



EHINGEN a. D. Donau, Ölberg an der Kirchenmauer der Pfarrkirche St. Blasius
48.284, 9.725

Der etwas erhöht an die Kirchenmauer der Pfarrkirche St. Blasius in Ehingen angebaute Ölberg nimmt insoweit eine besondere Stellung in der Reihe der Ölberge ein, als dass dieser keinen Engel ausweist, obgleich der Ölberg reich ausgestattet ist. Anstelle eines Engels ist hier zwar der Kelch abgebildet, den Jesus Christus gerne nicht gereicht hätte wollen, dieser aber mit der Hand Gottes, die quasi aus dem Himmel ragt, verbunden wird. Ansonsten zeigt der Ölberg in den Größenverhältnissen der abgebildeten Personen eine deutliche Abstufung. Jesus Christus ist überdimensional groß ausgestaltet, die Jünger deutlich kleiner, die Soldaten mit dem "Verräter" Judas sind gar in minimaler Größe dargestellt. Die Jünger sind, wie fast immer, gut zu identifzieren. Vorne liegt der jugendliche Johannes, bartlos und mit Lockenhaar, hinter ihm, im roten Gewand mit Buch, Jakobus, sein Bruder, noch etwas weiter hinten, den Kopf auf die linke Schulter gelegt, mit der typischen Stirnlocke und dem Schwert in der Hand, Petrus. Judas hält schon den Beutel mit den 30 Silberstücken in der Hand.
Das Schriftband oberhalb der Ölberggruppe gibt den Gebetsruf Jesu wieder: "Vater, nimm diesen Kelch weg von mir, doch nicht mein, sondern Dein Wille geschehe". Die Ornamente um das Schriftband zeigen vornehmlich Akanthus-Ranken, die besonders im Barock als Symbole für die Ewigkeit vielfach abgebildet wurden.

Ölberg Ehingen an der Donau Ölberg Ehingen an der Donau Ölberg Ehingen an der Donau Ölberg Ehingen an der Donau Ölberg Ehingen an der Donau Ölberg Ehingen an der Donau Ölberg Ehingen an der Donau Ölberg Ehingen an der Donau



Bad Saulgau, Kreuzkapelle, Ölbergkapelle an der Außenchorwand

48.012, 9.504

Die Kreuzkapelle Bad Saulgau zeigt neben dem bekannten romanischen Saulgauer Kruzifix, das um 1170, entstanden ist, Kreuzwegstationen von HAP Grieshaber (* 1981) in einer Nische an der Choraußenwand auch eine Ölberggruppe, die von Karl Dörr im Jahre 1882 geschaffen wurde. Karl Dörr stammte wohl ursprünglich aus Bad Mergentheim. Er hat sich 1875 an der Akademie der Bildenden Künste in München im Fach Bildhauerei eingeschrieben. Später hat er allerdings im Raum Hessen oder gar im Kölner Raum gearbeitet, wobei seine Skulpturen und Altäre zum Teil auch schon wieder aus dem Kirchen entfernt wurden (erwähnt wird er u. a. in einer Pfarrkirche St. Kunibert in Enzen, westlich von Euskirchen) als "Karl Dörr aus dem Saulgau , nördlich des Bodensees". 
Quellen: https://www.enzen-online.de/wiki/index.php?title=Pfarrkirche_St._Kunibert
Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Baden-Württemberg II, bearb. von Dagmar Zimdars und anderen, München, 1997, Seite 644

Ölberg an der Kreuzkapelle Bad Saulgau Ölberg an der Kreuzkapelle Bad Saulgau Ölberg an der Kreuzkapelle Bad Saulgau Ölberg an der Kreuzkapelle Bad Saulgau Ölberg an der Kreuzkapelle Bad Saulgau Ölberg an der Kreuzkapelle Bad Saulgau

In der Karwoche wird in der Kreuzkapelle zudem ein "Heiliges Grab" aufgestellt. Hinter dem Grab ist noch der Kopf des romanischen Saulgauer Kruzifixes zu sehen. Dem Kruzifix wird zugeschrieben, dass die Schweden im Dreißigjährigen Krieg die Gegend verließen, weil das Kreuz beim Versuch, dieses anzuzuünden nicht verbrannte, sondern um vieles heller erstrahlte, worauf die Schweden 1634 die Flucht ergriffen.

Heiliges Grab in der Kreuzkapelle Bad Saulgau Heiliges Grab in der Kreuzkapelle Bad Saulgau



Ölberggruppe an der Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist Bad Saulgau
48.018, 9.500

Die Ölberggruppe an der südlichen äußeren Chorwand ist von den Gebrüdern Stärk geschaffen worden. Neben Jesus Christus und dem Engel sind die drei schlafenden Jünger in trauter Eintracht abgebildet. Auf dem Gemälde an der Nischenrückwand ist Judas Iskariot zu erkennen, wie er dem Soldaten den Weg weist. Es ist tatsächlich eher selten der Fall, dass in einer Stadt gleich zwei Ölbergdarstellungen erhalten sind.
Bei den Gebrüdern Stärk handelt es sich um die beiden in Saulgau geborenen Josef Stärk (* 05.11.1853, + 21.03.1935 in Nürnberg) und Hermann Josef Stärk (30.03.1863, + 28.03.1936 in Nürnberg). Der ältere der Stärk-Brüder machte eine Lehre bei Bildhauer und Altarbauer Wilhelm Mayer in Saulgau. Nach zweijähriger Gesellenzeit besuchte er von 1873 bis 1876 die Akademie der Bildenden Künste in München und war Schüler des bkeannten Joseph Knabl. In Nürnberg gründete er, zusammen mit dem früh verstorbenen Martin Lengenfleder im Jahre 1880 die Bildhauerwerkstatt Stärk & Legenfelder. 1884 nahm Josef Stärk seinen Brunder mit in die Firma auf. Die Firma selbst bestand bis 1940. Werke aus der Bildhauerwerstätte der Gebrüder Stärk gibt oder gab es in der Liebfrauenkirche Nürnberg (1939/45 zerstört), im Dom zu Eichstätt, in Dinkelsbühl St. Georg,  in Affaltrach St. Johann Baptist, im Bamberger Dom, in Fulda, Luzrern und weiteren Orten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A4rk_%26_Lengenfelder,_Anstalt_f%C3%BCr_christliche_Kunst / 28.11.2023, dort gibt es auch eine Literaturangabe Bildhauer Josef Stärk, in: Bad Saulgauer Hefte zur Stadtgeschichte und Heimatkunde 16, 2002, S. 14-26
https://kath-kirche-badsaulgau.de/bad-saulgau-pfarrkirche / 28.11.2023


Ölbergszene an der Außenwand der Saulgauer Pfarrkirche Ölbergszene an der Außenwand der Saulgauer Pfarrkirche Ölbergszene an der Außenwand der Saulgauer Pfarrkirche Ölbergszene an der Außenwand der Saulgauer Pfarrkirche Ölbergszene an der Außenwand der Saulgauer Pfarrkirche Ölbergszene an der Außenwand der Saulgauer Pfarrkirche Ölbergszene an der Außenwand der Saulgauer Pfarrkirche Ölbergszene an der Außenwand der Saulgauer Pfarrkirche Ölbergszene an der Außenwand der Saulgauer Pfarrkirche



Ölberggruppe in einer Nische der Stadtpfarrkirche Spaichingen

Zur Ölberggruppe in einer Nische der Stadtpfarrkirche Spaichingen gibt es eine "Geschichte", die auf der Homepage der Seelsorgeeinheit am Dreifaltigkeitsberg nachzulesen ist und an dieser Stelle angefügt wird.

Am 6. Mai 1945 tagte der Kirchenstiftungsrat erneut. Im Protokoll der Sitzung heißt es: „Seit Jahren stehen die Figuren von einer früheren Ölbergdarstellung im Gemeindehaus. Der Vorsitzende, Dekan Ernst Sorg, gibt die Anregung, die Figuren wieder zu verwenden und einen Ölberg in einer Nische der Stadtpfarrkirche anzubringen - zum Gedächtnis an die während der Luftangriffe ausgestandenen Todesangststunden. Der KStR beschließt, diesen Plan ausführen zu lassen.“
Seit dieser Zeit also gibt es an unserer Stadtpfarrkirche den „Ölberg“ zur Erinnerung an die vielen Ängste, welche die Menschen unserer Stadt während des Krieges bedrängt haben. „Kommt unser Vater, kommt unser Sohn, kommt unser Bruder unversehrt von der Front zurück?“, so fragte man sich in vielen Familien der Stadt immer wieder sorgenvoll. Die Zahl der Gefallenen auf dem Ehrenmal vor unserem Friedhof lässt erahnen, wo oft es kein Wiedersehen mit den Lieben zu Hause gegeben hat. Leider ist dieses Erinnerungsdenkmal an der Stadtpfarrkirche in der Nacht vom 14./15. November 2009 mutwillig zerstört worden. Pfarrer Roland Maurer und mit ihm die ganze Gemeinde waren entsetzt über dieses Geschehen. Man beschloss, durch Spenden die aufwendige Sanierung der Figurengruppe zu finanzieren. Zur Freude der ganzen Gemeinde segnete Pfarrer Maurer am Gründonnerstagabend 2010 die restaurierte Ölberggruppe. Ein schmuckes Gitter schmückt sie nun vor Übergriffen.

Fritz Mattes, November 2010

Quelle: https://www.se-am-dreifaltigkeitsberg.de/spaichingen/geschichte/marienkapelle-oelberggruppe/


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Rottweil, Ölberg in einer Nische am Hochchor am Heilig-Kreuz-Münster


Der Rottweiler Ölberg stammt aus der Zeit der Gotik oder des frühen Barock. Das Alter der Gruppe wird von manchen Experten gar mit 500 Jahren angegeben. Die Figuren aus Lindenholz wurden im Jahre 2005 durch die Kirchenrestauratoren Rolf Geißler aus Rottweil und Martin Holzinger aus Tübingen zuletzt renoviert. Einstmals war die Ölberggruppe eine Station bei den Karfreitagsprozessionen in Rottweil.
Auffallend an der Rottweiler Ölberggruppe ist, dass der Apostel Petrus (ganz links, der mit der Stirnlocke) im Schlaf sogar den Anschein macht, dass er ein wenig lächeln würde...

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Roggenzell, Ölberggruppe in einem Anbau auf der Südseite der Pfarrkirche
47.624, 9.750

Die Ölberggruppe in Roggenzell kam vermutlich auch um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert als Anbau auf die Südseite der Pfarrkirche Roggenzell. Als Künstler kommt eventuell Peter Paul Metz aus Gebrazhofen in Frage, der auch den ehemaligen Hochaltar im Jahr 1869 geschaffen hat. Ungewöhnlich ist, dass der Apostel Johannes abseits an der Mauer der Ölbergdarstellung liegt und Jakobus und Petrus beieinander abgebildet werden. Üblicherweise werden Jakobus und Johannes, bei Brüder und "Donnersöhne" genannt, nebeneinander liegend (und schlafend) dargestellt. Vermutlich hat auch Johann Baptist Bingger (* 1827, + 1902) bei der Ölberggruppe mitgewirkt. Von ihm bzw. mit ihm (auch als Fassmaler) sind jedenfalls gerade in dieser Ende (Ende 19. Jhd., Anfang 20. Jhd.) mehrere Arbeiten (wie Josefsaltar, Lourdesgrotte...in Schwarzenbach überliefert.

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